Malbun, was soll ich sagen? Für mich die Entdeckung der Hüttentour durch das wunderbare Liechtenstein. Überhaupt das Liechtensteiner Hinterland. Wer noch nicht da war, hat echt was verpasst. Das wunderschön gelegene Bergdorf gehört zur Gemeinde Triesenberg. Es liegt auf einer Höhe von 1600 Metern im gleichnamigen Hochtal. Im Winter ist es das Liechtensteiner Mekka was den Skisport angeht.

Der Plan war am dritten Tag der Hüttentour eigentlich ein anderer. Es sollte mit dem Bus zurück nach Steg und von dort via Kolm (1993m) und Goldhochspitz (2110m) zum Rappastein (2222m) gehen. Danach war ein Abstieg hinab ins Valünatal geplant um dann wieder zur Pfälzerhütte aufzusteigen. Da mich in der Nacht allerdings Halsschmerzen heimsuchten, wurde dieser Plan verworfen und kurzerhand ein neuer geschmiedet.

Der kürzeste Aufstieg zur Pfälzerhütte ist durch das Täli zur Tälihöhe, und von dort via Gritscher Alp weiter zur Hütte auf dem Bettlerjoch. Dazu sah ich mich in der Lage und so wurde diese Variante gewählt. Nach einem ausgiebigen Frühstücksbuffet im Hotel Turna, ging es dann gemächlich los. Direkt neben dem Hotel liegt übrigens die Bergbahn Sareis, mit der es am 4. und letzten Tag wieder zurück nach Malbun hinab ging.

malerisches Malbun
Blick auf die Bergbahn Sareis und den Ochsenkopf
Blick ins Täli mit Skilift

Im Ort, den man via Stubistraße und Pradameestraße verlässt, ist auf einem Wegweiser der Aufstieg zur Pfälzerhütte mit 2,5 Stunden angegeben. Da wir es ja nun nicht mehr ganz so eilig hatten, konnten wir uns ruhig Zeit lassen. Man könnte der befestigten Straße einfach folgen, viel schöner ist jedoch der steilere Pfad, der quasi direkt hinter den letzten Häusern anfängt. Der Wanderweg führt durch einen kleinen schattenspendenen Lärchenwald. Apropos Schatten. Auch an diesem Tag war die Wetterprognose hervorragend. Allerdings gab es diesesmal sogar ein paar Wölckchen am Himmel.

Hat man den ersten Anstieg bewältigt, geht es zunächst auf dem befestigten Weg für ungefähr 500 Meter weiter. Wenig später erreicht man eine Schaukel, welche zum Malbuner Schaukelpfad gehört. Dieser spezielle Wanderweg ist 5,5 Kilometer lang und es warten insgesamt 10 Schaukeln auf Gross und Klein. Für uns ging es aber weiter ins Täli hinein. Man unterschreitet den Täli-Skilift und wechselt wieder vom breiten Weg auf einen schmalen Pfad. Der gut zu laufende Weg verläuft direkt auf die Tälihöhe zu, die sich vor einem erhebt. Und schon jetzt ist klar, so gemächlich wird der Anstieg nicht bleiben.

Fast genau auf der Höhe von 1900 Metern wird es steiler und der Weg schlängelt sich in Serpentinen den Hang hinauf. Etwa 150 Höhenmeter sind es noch bis zur Tälihöhe. Oben angekommen steht man direkt auf einer Weide und blickt über das Valünatal hinweg zum Rappastein und seinen Nachbargipfeln Hochspeler (2226m) und Plasteikopf (2345m). Ein grandioser Anblick. Die Tour über einige dieser Gipfel wäre sicher mega gut gewesen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Zur rechten Seite folgt ein Pfad hinüber zur Nospitz (2091m). Auf der linken Seite findet sich ein Gratweg hinauf zum Silberhorn (2150m), der im Anschluss weiter zum Augstenberg (2359m) aufsteigt.

Blick von der Tälihöhe ins Valänatal
hölzernes Kreuz mit Rappastein und Plasteikopf im Hinterg
langer Anstieg zur Pfälzerhütte

Die Kühe um uns herum sind tiefenentspannt und aasen gemütlich vor sich hin. Das ist auch gut so, denn unser Weg führt uns quer durch die von Viehgangeln geprägte Weide in südlicher Richtung und verliert dabei leicht an Höhe. Wenig später erblickt man die Gritscher Alp. Direkt durch das Gelände der Alp verläuft der Weg vom Valünatal her hinauf, auf dem sich zahlreiche Radfahrer dem Anstieg stellen. Und das nicht nur mit E-Bikes. Es gibt auch noch den ein oder anderen Bio-Biker unter ihnen. Respekt!

Etwas oberhalb der Alp steht ein hölzernes Kreuz und zunächst sieht es so aus, als gibt es dort auch eine Bank. Dem ist aber nicht so. Trotzdem nutzen wir den Platz um eine kurze Rast einzulegen. Im Handumdrehen gesellten sich einige neugierige Kühe dazu und leisteten uns die passende Gesellschaft. Nur wenige Meter von dieser Stelle entfernt mündet der Wanderweg auf die breite Fahrstraße. Während man den Anstieg von gut 100 Höhenmetern angeht, wird man von aufmerksamen Murmeltieren beobachtet, andere wiederum sonnen sich genüsslich vor ihrem Bau. Kommt man ihnen jedoch zu nahe, wird gleich Alarm gegeben.

Etwas unterhalb des Weges machen Steinmauern in rechteckiger Form auf sich aufmerksam. Erinnert mich irgendwie an Irland und Schottland. Ist aber doch auch irgendwie anders. Naja, wir sind ja auch in Liechtenstein. Am Wegesrand findet sich der Blaue Eisenhut in zahlreicher Form. Schweißtreibend ist der Aufstieg, und das nicht nur wegen der leichten Erkältungssymtomatik. Aber alle Mühen lohnen sich und so erblickt man hinter einer Biegung das erste mal das Tagesziel.

die Pfälzerhütte kommt in Sicht
Pfälzerhütte auf dem Bettlerjoch
grandioser Sonnenuntergang in den Bergen

Nicht mehr ganz einen Kilometer ist es noch bis hoch ans Bettlerjoch. Genau dort steht die Pfälzerhütte auf einer Höhe von 2108 Metern. Nur zwei Meter hinter der Hütte verläuft die Grenze zu Österreich. Auf der rechten Seite erhebt sich der mächtige Naafkopf (2571m), der am nächsten Tag noch zum Sonnenaufgang bestiegen werden sollte. Auf den letzten Metern hinauf, erblickt man direkt hinter der Hütte die Hornspitze (2537m) auf Österreichischem Staatsgebiet. Und sobald man die Terrasse vor der Schutzhütte betritt, gesellt sich noch der Gorfion (2308m) auf der linken Seite dazu. Die Pfälzerhütte ist also von guten Nachbarn umgeben.

Während unserem Besuch auf der Pfälzerhütte stand direkt neben der Terrasse unmittelbar vor dem Winterraum ein lebensgroßes, begehbares hölzernes Mammut. Dabei handelt es sich um “das letzte Mammut Liechtensteins“. Ein cooles und originelles Kunstprojekt, dass definitiv die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der Empfang auf der Hütte war herzlich und das Essen am Abend war mega lecker. Allerdings war der Nachschlag fast mehr wie die eigentliche Portion und so mussten wir ordentlich kämpfen.

Der Abend auf der Hütte, welche mehr als 60 Übernachtungsplätze (inkl. Notlager) bietet, war sehr gesellig und man kahm mit anderen Gästen und dem freundlichen Team, rund um Hüttenwirtin Stefanie Hasler, schnell ins Gespräch. Während sich draußen der Himmel immer weiter zuzog und die Wolken rasant schnell über das Joch hinweg zogen, hielt einer an dem Glauben fest, dass es auch hier noch einen tollen Sonnenuntergang zu sehen gäbe. Und Marc sollte recht behalten. Für ein kurzes Zeitfenster, unmittelbar bevor die Sonne hinter den Bergen verschwand, gaben die Wolken den Blick auf den Hochspeler (2226m) und den Rappastein (2222m) frei. Und genau zwischen den Bergen ging die Sonne unter. Einfach Grandios!

 

Tourinfo

Schwierigkeit

leicht

Streckenlänge

6,2 km

Dauer

3 Std

Aufstieg

632 m

Abstieg

155 m

GPS Download

See You on the Outside Hüttentour Liechtenstein Aufstieg Pfälzerhütte  GPX

50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) (m)
Keine Höhendaten
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Höhengewinn: Keine Daten
Höhenverlust: Keine Daten
Dauer: Keine Daten