Nachdem das Expedition Dachzelt auf unserem VW Caddy verlastet war und die erste Tour unternommen war, merkte ich schnell, dass dem ganzen Setup noch etwas fehlt. Und zwar eine Möglichkeit sich irgendwo drunter hinsetzen zu können. Zwar hat man unter dem aufgeklappten Dachzelt ja quasi ein Dach über dem Kopf, aber da ist der Platz einfach begrenzt. Und bei kurzen Tripps immer das große Vorzelt mitnehmen und aufbauen ist dann gleich zu viel des Guten. Also viel die Wahl ziemlich schnell auf eine Markise. Diese bietet bei leichtem Regen ein Dach über dem Kopf und spendet an sonnigen Tagen ordentlich Schatten.

Da ich ja mit dem Dachzelt von OutdoorU voll und ganz zu frieden war, dort auch eine Markise zu fairem Preis zum Sortiment gehört, musste ich mich nur noch für die passende Größe entscheiden. Die Wahl viel dann auf die 200 x 200 cm große Variante in der selben Farbe (grau) wie das Zelt. Das Gestell zum Aufstellen erlaubt eine maximale Höhe von 190 cm. Die Befestigung der Markise erfolgt einfach an den Dachträgern, an denen auch das Zelt befestigt ist. Wie auch beim Zelt, sind alle benötigten Schrauben, Befestigungswinkel und Werkzeuge im Lieferumfang enthalten.

Montage der Markise

Die Markise war nach der Bestellung in wenigen Tagen bei mir und wurde natürlich sofort ausgepackt. Die Montage selber erfolgte ein paar Tage später, da mir zunächst eine helfende Hand fehlte. Alleine würde ich die Montage auch nicht empfehlen. Auf Grund der Länge von 2 Metern und dem Gewicht von 9 Kilogramm ist sie nicht gerade handlich. Beim hohen Anhalten alleine habe ich so dem Caddy mit den L-Winkeln zur Befestigung einen kleinen Kratzer im Lack verpasst. Ärgerlich, aber passiert. Wie schon erwähnt sind alle benötigten Teile und Werkzeuge dabei und man kann mit der Montage direkt loslegen.

VW Caddy mit Dachzelt und Markise von OutdoorU
Markise von OutdoorU unter PVC-Plane verstaut
Blick über die Markise zum Dachzelt

Verstaut ist die Markise, wie auch das Dachzelt, unter einer wasserdichten PVC-Plane mit Reißverschluss. Auf der Rückseite ist eine breite Aluschiene mit zwei durchlaufenden Rillen. Hier werden zunächste die beiden L-Winkel mit den mitgelieferten Schrauben befestigt. Idealerweise lässt man dem Ganzen noch etwas Spiel und zieht die Schrauben entgültig fest, sobald die Winkel in die Öffnung am Dachträger eingeschoben sind. In meinem Fall ist der Dachträger ein Thule Wingbar Evo.

An diesem Dachträger ist die Befestigung mittels T-Nut-Schraube wirklich simpel. Die Schrauben werden in eine dafür vorgesehenen Leiste auf der Träger-Oberseite geschoben. Durch die beiden relativ steifen Gummilippen an den Oberseiten des Dachträgers ist das Einschieben der Schrauben tatsächlich etwas schwierig, aber mit Geduld machbar. Danach werden noch die selbstsichernden Muttern angezogen und schon ist die Markise befestigt. Ich selbst hab das Ganze noch mit diebstahlhemenden Schrauben ergänzt.

Aufbau der Markise

Hat man den gewünschten Standort erreicht, sollte man zunächst das Dachzelt aufbauen. Zumindest insofern man das gesamte Setup nutzen will. Es geht auch andersrum, aber dann ist der Aufbau des Zelts etwas schwieriger, da dann die Markise im Weg ist. Die PVC-Plane lässt sich mittels Reißverschluss auf der Unterseite bequem öffnen. Im Inneren wird die Markise von drei Klettbändern in Postion gehalten. Löst man die Klettbänder alleine, sollte man die Markise gut festhalten. Im Allgemeinen würde ich einen Aufbau der Markise mit zwei Personen empfehlen. Es geht auch alleine, aber ist dann deutlich umständlicher.

Befestigung der Markise am Dachträger
Klettbänder zum Fixieren der Markise
Eingeklappte Stangen an der Markise

Sind alle Klettbänder gelöst, wird die Markise komplett ausgerollt. Am Ende befindet sich eine weitere breite Aluschiene, aus der sich die beiden Stangen zum Aufstellen der Markise ausklappen lassen. Beide Stangen lassen sich dank eines Dreh- und Klemmmechanismus in der Länge einstellen. So kann man eventuelle Unebenheiten im Untergrund gekonnt ausgleichen. An der Außenkante der Aluschiene findet sich noch eine Kederleiste, über die sich z.B. eine weitere Plane einschieben lassen würde. In der Kederleiste auf der Innenseite ist der Stoff der Markise befestigt.

Bis hierher sind alle Schritte auch alleine durchführbar. Aber zum Ausklappen und Einstellen der richtigen Länge der beiden weiteren Stangen empfiehlt sich definitiv eine weitere Person. Eine Person hält die Markise auf Spannung, während die andere Person die beiden Stangen ausklappt und in die dafür vorgesehenen Löcher in der Aluschiene einschiebt. Ist der Dreh- und Klemmmechanismus arretiert, kann man die Markise loslassen und sie steht auf ebenem Untergrund von alleine.

Bei stabilen Wetterbedingungen ohne viel Wind kann man dieses Setup auch einfach so stehen lassen. Sollte es doch mal windiger werden, kann man noch zwei mitgelieferte Abspannleinen befestigen und mit je einem Hering im Boden verankern. Sind jedoch starke Winde, wie z.B. bei einem Gewitter oder Sturm, vorhergesagt, würde ich die Markise sicherheitshalber demontieren und sicher unter der wasserdichten PVC-Plane verstauen. Andernfalls wäre die Angriffsfläche für den Wind viel zu groß und die Markise oder gar das Fahrzeug könnten beschädigt werden.

Befestigungsgelenk der ausklappbaren Stangen in der Aluschiene
eingeschobene Längsstange und Stange zum Aufstellen an äußerer Aluschiene
Äußere Aluschiene mit eingeschobenen Längsstange, Stange als Standfuß und Kederleisten

Der letzte Schritt beim Aufbau der Markise ist das Befestigung des Markisenstoff mit Hilfe von kurzen Klettbändern an den beiden Längsstangen. Insgesamt gibt es dafür auf beiden Seite je drei Klettbänder. Damit lässt sich die Markise sehr gut aufspannen. Bei einer Abmessung von 2 x 2 Metern hat man unter der Markise genug Platz, um sich einfach bequem auf Campingstühlen drunter zu setzen. Aber auch ein kleiner Tisch und sogar eine Kiste mit Küchenutensilien und dem Campingkocher passt locker darunter.

Abbau der Markise

Das Abbauen der Markise funktioniert quasi in umgekehrter Reihenfolge. Hat man die Abspannleinen angebracht, werden die als erstes gelöst und entfernt. Als nächstes kurz die Klettbänder an den Längsstangen lösen, bevor man die Längsstangen selbst lösen und einklappen kann. Hierbei ist eine zweite Person natürlich auch hilfreich. Sind die beiden Stangen verstaut, löst man im nächsten Schritt den Dreh- und Klemmmechanismus der beiden aufrechten Stangen, schiebt diese zusammen und klappt sie zurück in die Aluschiene.

Danach muss man die Markise nur noch zusammenrollen und mit den drei Klettbändern an der Träger-Aluschiene fixieren. Lässt man die aufgerollte Markise danach gehen, rutscht das Ganze minimal nach unten. Das ist jedoch nicht weiter schlimm und es ist genug Platz vorhanden, den Reißverschluss der PVC-Plane ohne Klemmen zu schließen. Ich hab auch schon versucht, die Klettbänder so fest wie möglich anzubringen, aber durch das Eigengewicht der Markise, lässt sich die Schwerkraft nicht überlisten.

Stange mit Drehmechanismus
Klettband zum befestigen des Markisenstoff
Abspannleine an Markise befestigt

Fazit

Die 2 x 2 Meter große Markise von OutdoorU ergänzt unser Setup perfekt. Die Verarbeitung und die verarbeiteten Materialien sind, wie auch schon beim Expedition Dachzelt, hochwertig und lassen keine Wünsche offen. Für kurze Touren bin ich tatsächlich noch am überlegen, die Markise noch mit einer weiteren Plane oder vielleicht sogar einem kleinen Zelt wie z.B. dem Vorzelt Stand Alone zu ergänzen. Aufschlussreich dafür kann sicher unsere geplante Reise im kommenden Jahr nach Norwegen sein. Denn dort wird das Setup häufiger auf- und abgebaut werden. Und ich kann mir gut vorstellen, dass ein weiterer wasserdichter Raum in Form eines Zelts, bei widrigen Wetterbedingungen sehr nützlich sein kann. Für Touren bei gutem Wetter reicht die Markise in Ergänzung zum Dachzelt für unsere Ansprüche voll und ganz, aber einen ausreichenden Regenschutz bietet die Markise so nur begrenzt. Ich werde auf jeden Fall berichten.