Tour 6 WHW – Bridge of Orchy nach Kingshouse

Für Niko, Nick und Lukas ging es noch weitere 17 km Richtung Kingshouse Hotel, eine Strecke die dafür bekannt ist das es hier 3000 Liter im Jahr regnen kann, zum Vergleich hat Aachen eine Regenmenge von ca 600 Liter. Ein weiteres Problem ist, dass es von Victoria Bridge bis kurz vor Kingshouse Hotel keinerlei Möglichkeit gibt sich unterzustellen oder Schutz zu suchen wenn es regnet. Keine verlockenden Aussichten, vor allem wenn man weiß das der Wetterbericht einem schweren Regen vorraussagt.

Nach Bridge of Orchy zieht sich ein Pfad auf der anderen Seite des Tals den Berg hinauf, auf den Mam Carreigh von den man einen eindrucksvollen Blick auf Loch Tulla hat. Spätestens hier ist man wirklich in den Highlands angekommen so wie man das ganze von Bildern kennt. Hügel und Berge soweit das Auge blickt und nichts als Moor, Wiesen und Schafe.

Wir konnten allerdings den Blick nicht wirklich genießen da uns eine fette schwarze Wolke verfolgte und bedrohlich immer näher rückte. Unten angekommen erwartet einen bald Victoria Bridge, ein Jagdschlösschen was angeblich Queen Victoria gehört haben soll.

Ab hier beginnt eine Steigung die sich über 6 km hinzieht ins Rannoch Moor, weitere 5 km mehr oder weniger Eben über zwei Brücken führt und dann nach Kingshouse abtaucht. Wie oben gesagt gibt es auf der gesamten Strecke noch nicht mal einen Baum unter welchem man sich unterstellen könne und da wir immer noch die Wolke im Nacken hatten wurde es Zeit die Laufschuhe anzuziehen.

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 6,5 km zogen wir durchs Moor. Wirklich etwas zu sehen gibt’s hier nicht, alles ist moorig, es gibt kaum Pflanzen und man kommt nur an einer Ruine vorbei die einmal eine Farm gewesen sein soll. Das Leben hier stell ich mir sehr sehr trist vor.

nichts als Moor
das Rannoch Moor
kaum zu erkennen wo die Berge aufhören und die Wolken anfangen

Unterwegs wurden wir mehrmals von Langstreckenläufern überholt die aus nichts anderem als Haut und Knochen zu bestehen schienen und mit einem irren Tempo an uns vorbeizogen.
Die Stimmung besserte sich beim Abstieg merklich, weit wars nicht mehr und noch waren wir nicht nass geworden als wir ca 2 Km vor Kingshouse ein Schild sahen : Mountaincafé, Hobbithouses, Camping.

Klasse dachten wir uns, wagten den Schlenker und sahen von unserem ursprünglichen Plan ab in einer Hütte des „Womans Scottish Climbing Clubs“ zu übernachten. Zum Glück, den dieses war zu wie Nick und Niko später noch feststellen sollten, und außerdem fing es auf den letzten 200 Metern vor dem Mountaincafé an zu Regnen.

Das Mountaincafe stellte sich nachher als Skistation heraus, eine der ersten in Schottland überhaupt, die „White Corries“. Unsere Hoffnung auf ein Bunkhouse wurde allerdings zerstört als wir ins Café traten, angeblich sollten alle belegt sein aber wir sollten noch etwas warten, um halb 9 wüsste man angeblich mehr.

Also wurde erst einmal ein Bier bestellt, eine Runde Fritten, noch ein Bier, Noch eine Portion Fritten und gewartet. Mittlerweile waren die Aachener die wir unterwegs kennen gelernt hatten auch eingetroffen, diese hatten den Regenguss noch im Moor voll abbekommen und waren komplett durchnässt. Wir einigten uns dadrauf, zu warten und falls Möglich noch ein Bunkhouse zu 5 zu bekommen.

der Weg hinauf auf den Mam Carreigh
eine kleine Farm mitten im Nichts
was man alles so findet im Moor

Auf der Suche nach einem Wetterbericht stießen wir auf die Seite yr.no dessen stündlicher Wetterbericht zwischen 8 und 9 Uhr ein Aufklaren meldete.

Da ich nur ein ehr mittelmäßiges einwandiges Einpersonenzelt habe, wollte ich selbst wenn kein Bunkhouse frei bleiben sollte, auf dem Campingplatz bleiben um am nächsten Tag meine Sachen im Trockenraum zumindest noch antrocknen zu können.

Als später klar wurde das wir kein Bunkhouse bekommen sollten, machten sich Nick und Niko auf den Weg um erst einmal die o.g. Hütte auszuchecken und dann evtl noch weiterzuziehen um ihr Zelt in der Wildnis aufzuschlagen, während die beiden anderen Aachener und ich unsere Zelte auf dem Campingplatz aufbauen wollten. Glücklicherweise bekamen wir dann doch noch ein Bunkhouse als Nick und Niko verschwunden waren und die beiden bauten ihr Zelt etwa 1 km weiter im Feld auf.

Gastbeitrag von Lukas Krey 

Tourinfo

Schwierigkeit

mittel

Streckenlänge

18,3 km

Dauer

6 Std

Aufstieg

452 m

Abstieg

381 m

GPS Download

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