Auf Regen, bzw. Schnee, folgt auch wieder Sonnenschein! Und so begrüßte uns am vierten Tag der Hüttentour die Sonne früh Morgens im Rifugio Passo Principe am Grasleitenpass. Genauer gesagt war es der blaue Himmel, da die Sonne noch zu niedrig stand und das Vajolettal durch die hohen Berge ringsum noch im Schatten lag.

Nach einem ausgiebigen Frühstück stand dann den Rucksack packen auf dem Programm um sich, wie schon am Vortag, auf den Abstieg Richtung Vajolethütte zu machen. Durch teilweise hohe Schneeverwehungen vom Vortag ging es dann der Sonne entgegen.

Knapp 2,5 Kilometer sind es hinab zum Rifugio Vajolet und circa 300 Höhenmeter. Was am Vortag noch in Wolken hing, ist heute gut zu erkennen und der Schnee ist stellenweise auch schon deutlich, durch die Sonneneinstrahlung, zurück gegangen.

Vajolettal und Vajolettürme
Kesselkogel und Valbonspitz am Grasleitenpass
Blick zur Preusshütte

Etwa in Höhe der Materialseilbahn der Gartlhütte zweigt rechts ein Weg ab hinauf zum Laurinspass und zu einem Talkessel ( Gartl ) in dem das Rifugio Re Alberto 1°  direkt am Fuß der Vajolettürme auf 2621 Metern liegt. Nur wenige hundert Meter in südlicher Richtung weiter findet sich die Santnerpasshütte ( Rifugio Passo Santner ) von der aus man direkt in den Santner Klettersteig einsteigen kann.

Da aber auch dies auf Grund von Eis und Schnee nicht möglich war, bzw. der Abstieg über den Klettersteig zur Köllner Hütte zu gefährlich gewesen wäre, musst auch hier der Plan B her. Somit blieb uns zumindest der Steile Anstieg zur Gartlhütte erspart.

Allerdings galt es nun den Normalweg über das Tschagerjoch zur Hütte, auf der anderen Seite der Bergkette, zu bewältigen. Unterhalb der Rosengartenspitze ( 2981 m ) verläuft der Bergweg zunächst relativ eben am Wandfuß entlang. Allerdings warten hier ein paar spektakuläre kurze Passagen auf die Wanderer und an einigen Stellen sollte man schwindelfrei und trittsicher sein.

Bergweg zum Tschagerjoch
spektakulärer Wegabschnitt
Blick zurück ins Vajolettal

Der Weg steigt danach leicht an und verläuft teilweise zwischen haushohen Bouldern hindurch. Das aufmerksame Auge erblick auch jetzt noch das ein oder andere Edelweis am Wegesrand. Der Blick schweift zurück ins Vajolettal und über das Rifugio Stella Alpina hinweg bis ins Valle di Fassa.

Im Hintergrund erhebt sich die Marmolata ( 3343 m ), der höchste Berg der Dolomiten. Wenig später erreicht man eine Weggabelung von wo aus man ins Tal absteigen könnte, oder den Wegen zum Passo dei Mugoni ( 2630 m ) sowie zum Passo delle Zigolade ( 2547 m ) hinauf folgen kann.

Der Weg zum Tschagerjoch ( 2630 m ) verläuft rechts weiter in eine Art Kessel hinein. Je weiter man bergauf gelangt desto höher liegt auch der Schnee, der an den Vortagen gefallen war. Zwischenzeitlich gibt es kleinere Kletterpassagen zu bewältigen, die aber nicht besonders schwer sind.

Blick Richtung Valle di Fassa und zur Marmolate
der Anstieg zum Tschagerjoch
Am Tschagerjoch - Passo delle Coronelleo

Auf einer von Höhe von 2630 Metern erreicht man dann das Tschagerjoch ( Passo delle Coronelle ) von wo aus man einen tollen Blick hinab in die umgebenden Täler hat. Von Ost nach West überschreitet man dann die Passhöhe zwischen den Felswänden hindurch Richtung Eggental.

Der Aufstieg war deutlich leichter als der nun folgende Abstieg. Relativ steil geht es hier nach unten und der stellenweise bis zu 20 cm hohe Schnee erschwert die ganze Sache deutlich. Grödeln sind hierbei sehr hilfreich und geben einem einen deutlich besseren Halt auf dem sonst rutschigen Untergrund.

Einige Stellen sind mit einem Drahtseil versichert und je tiefer man gelangt, desto genialer wird der Ausblick ins grüne Tal bis hinüber zur Brenta-Gruppe in der Ferne. Nachdem das Gelände wieder flacher wird gibt es auch den Blick bis nach Bozen frei und auch der Ortler3905 m ), der höchste Berg in Südtirol, ist auszumachen.

der letzte Blick zurück vorbei an der Rosengartenspitze
eisiger Abstieg zur Köllner Hütte
im Tal ist alles wieder grün

Der nun folgende Wanderweg verläuft relativ eben in nördlicher Richtung vorbei am Ein- bzw. Ausstieg des Santner Klettersteigs. Wer das erste mal im Rosengarten unterwegs ist denk sicherlich, dass die Kölner Hütte jeden Moment zum Vorschein kommen muss. Und das tut sie dann auch, allerdings nicht da, wo man sie am meisten vermutet. Man befindet sich nämlich noch deutlich über dem Rifugio A. Fronza alle Coronelle.

Bevor man die Hütte erreicht, gilt es nun noch den Abschnitt über einen kurzen Klettersteig zu meistern. Fast senkrecht und über große und kleine Stufen geht es hier steil nach unten. Die Kölner Hütte liegt auf 2337 m Höhe am Westhang des Rosengartens in der Gemeinde Welschnofen.

Über eine Gondelbahn sowie einen Sessellift ist die schön gelegene Schutzhütte aus dem Tal gut zu erreichen. Die Hütte verfügt über einen gemütlichen Speisesaal, eine Bar, und vor der Hütte findet sich eine Panoramaterrasse mit grandioser Aussicht. Insgesamt finden 60 Übernachtungsgäste einen Platz und nutzen die Hütte gerne als Ausgangspunkt für Wanderungen, Klettersteige oder Klettereien im Rosengarten.

schneebedeckter Weg am Fuß der Berge
Blick auf das Latemar
der steile Steig direkt über der Köllnerhütte

Tourinfo

Schwierigkeit

schwer

Streckenlänge

8,3 km

Dauer

4 Std

Aufstieg

391 m

Abstieg

699 m

GPS Download

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