Ein absoluter Wanderklassiker im Naturpark Drei Zinnen ist die Umrundung der weltberühmten Wahrzeichen der Dolomiten. Die Drei Zinnen, mit ihren markanten Nordwänden, zählen zum UNESCO-Welterbe, und die Tour rundherum ist nicht ohne Grund ein Muss für jeden Bergwanderer in den Alpen.

Es gibt zahlreiche Zustiegsvarianten über geschichtsträchtige Wander- bzw. alte Kriegspfade aus allen Himmelsrichtungen. Der klassische Einstieg ist jedoch der große Parkplatz an der Auronzohütte auf 2320 m Höhe. Das Refugio Auronzo ist über eine mautpflichtige Straße ( 30 € p. PKW ) von Toblach oder Cortina d’Ampezzo bequem zu erreichen.

Eine umweltfreundlichere Variante bietet sich auch, je nach Saison, mit dem Shuttel-Bus. Die Kosten belaufen sich allerdings grob auf dasselbe, es sei denn man ist mit mindestens 3 oder mehr Personen in einem PKW unterwegs.

Vom Parkplatz am Ref. Auronzo aus hat man die Möglichkeiten die Drei Zinnen auf der klassischen Rundtour ( gegen den Uhrzeiger ) oder der entgegengesetzten Richtung zu umrunden. Dank eines Tipps, von „Manfred“ aus der heimischen DAV Sektion, haben wir uns für die Wanderung im Urzeigersinn entschieden. Und das war genau richtig!

Beschilderung am Col di Mezzo
Wanderweg hinunter zur Langalm
Blauer Enzian vor der Silhouette des Paternkofel

Selbst jetzt, wo angesichts von Corona und der etwas frühen Saison, noch relativ wenig auf der Tour los ist, starten die meisten Wanderer genau in die andere Richtung. Man folgt also dem leicht ansteigenden Wanderweg hinauf zur Forcella Col de Mèdo, einem kleinen Pass am Fuße des Zinnenkopf ( Sasso di Landro ).

Es geht weiter nordwärts und man hat einen fantastischen Blick auf den Rautkofel ( 2804 m ) sowie den Schwabenalpenkopf ( 2683 m ) und etwas weiter hinter kann man schon den Toblinger Knoten unweit der Drei-Zinnen-Hütte erspähen. Man bewegt sich hier auf einem Abschnitt des Dolomiten Höhenweg Alta Via delle Dolomiti, und zu Beginn erlaubt der Weg auch Tiefblick hinab ins Rienztal.

Wenige Minuten Gehzeit später erreicht man die Langalm und allmählich lassen sich die spektakulären Nordwände der Drei Zinnen in Gänze erblicken. Ohne groß an Höhe zu gewinnen oder zu verlieren verläuft der folgende Abschnitt, mittlerweile in östlicher Richtung, auf den Paternkofel ( 2774 m ) zu. Viele Latschenkiefern säumen den steinigen Weg und der Anblick der Tre Cime lässt einen immer wieder innehalten und staunen.

Leider sind an diesem Tag keine Kletterer in den steilen Felswänden auszumachen. Bevor man die Drei Zinnen Hütte erreicht, gilt es aber zuerst nochmal in eine Art Kessel abzusteigen. Kleine Felder mit Altschnee liegen unterhalb des Paternkofel und ergeben mit den leuchtenden Farben des Enzian auf der grünen Almwiese ein tolles Bild vor den bizarren Felsformationen.

Drei Zinnen Hütte vorm Toblinger Knoten
Tre CIme di Lavaredo - Drei Zinnen
Blick zurück auf die Drei Zinnen Hütte und den Toblinger Knoten

Hinauf zur Drei Zinnen Hütte, welche den tollen italienischen Namen Refugio Antonio Locatelli – Sepp Innerkofler trägt, geht es nun mal etwas steiler bergauf. Aber auch hier ist der breite Wanderweg gut befestigt und diverse Trittstufen helfen den Anstieg zu bewältigen.

Die Drei Zinnen Hütte ist beliebter Ausgangspunkt für unzählige Wander-, Klettersteig sowie Klettertouren im Naturpark Drei Zinnen. 1881 gab es die ersten Pläne zur Errichtung einer Berghütte mit dem einzigartigen Ausblick auf die bis zu 2999 Meter hohen Zinnen.

Direkt hinter der Hütte ragt der Toblinger Knoten ( 2630 m ) auf und bildet, vom Paternsattel aus gesehen, ein geniales Bergpanorama zusammen mit der Drei Zinnen Hütte. Im ersten Weltkrieg war das Gebiet stark umkämpft und zahlreiche Stollen und Festungsanlagen erinnern an diese tragische Zeit, aus der auch die meisten Bergpfade und heutigen Klettersteige stammen.

Normalerweise nehmen die meisten Wanderer von der Drei Zinnen Hütte zum Paternsattel, bzw. auch umgekehrt, den breiten Weg am Fuß des Paternkofel. Wer genug Trittsicherheit mitbringt, dem empfiehlt sich der schmale Pfad etwas oberhalb. Dort gelangt man auch in alte Stollen und erblickt die Drei Zinnen aus dem Inneren heraus.

Auf dem Weg hinüber zum Paternsattel hat man, aus meiner Sicht, den schönsten Blick auf die Nordwände der Drei Zinnen, welche zu den Sextner Dolomiten im Gebiet Trentino Südtirol zählen.

die Lavaredohütte
kleine Kapelle am Fuße der Südwände
Blick vom Wanderweg hinüber zur Auronzohütte

Es ist und bleibt ein atemberaubender Anblick der bis zu 500 Meter steil aufragenden Felswände. Die Drei Zinnen bestehen übrigens aus der kleinen Zinne ( 2857 m ), der großen Zinne ( 2999 m ) und der westlichen Zinne ( 2973 m ). Ein absoluter Traum für Kletterer und Wanderer gleichermaßen.

Nach dem man den Paternsattel auf 2454 Meter überschritten hat, geht es leicht bergab zur Lavaredohütte ( Refugio Lavaredo ). Direkt dahinter ragt der Passportenkofel ganze 2697 Meter steil auf. Der Anblick der Südwände, welche nach und nach wieder mehr in den Blick geraten, ist nicht weniger spektakulär.

Vorbei an einer schönen kleinen Kapelle unterhalb der Südwände gelangt man wieder zurück zum Parkplatz an der Auronzohütte. In diesem Bereich finden sich auch die Normalwege auf die westliche sowie die große Zinne, welche auch für die Kletterrouten der Nordwände als Abstieg dienen.  

Tourinfo

Schwierigkeit

mittel

Streckenlänge

11,5 km

Dauer

4 Std

Aufstieg

468 m

Abstieg

463 m

GPS Download

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