Einer der vielseitigsten Bikeparks Deutschlands liegt direkt neben der Bobbahn in der Veltins-Eisarena am Ortsrand von Winterberg. Winterberg ist ein international bekannter Wintersportort in Nordrhein-Westfalen unweit der hessischen Landesgrenze und zählt ca. 14000 Einwohner.

Die Kleinstadt im Hochsauerland am Rothaargebirge ist aber nicht nur bei Wintersport-Fans wegen der Welcuprennen des Bob- und Rennrodelsports bekannt. Denn auch bei Mountainbikern aus aller Welt zählt Winterberge mittlerweile nicht mehr nur als Geheimtipp.

Direkt neben dem Bikepark liegt ein kleiner, feiner und sehr gepflegter Campingplatz wo viele Biker Ihr Zelt aufschlagen und von dort aus starten. Die Preise für Personen und eine Stellplatz mit Zelt oder Wohnwagen belaufen sich auf ca. 10 bis 15 €.

Im Bikepark Winterberg finden jedes Jahr das Bikefestival sowie die IXS Dirtmasters statt, wo sich die Weltelite der Bike-Szene versammelt.

Insgesamt erwarten einen 12 Kilometer Streckennetz auf 11 unterschiedlichen Tracks. Geeignet sind diese für Einsteiger und Fortgeschrittene und sind von blau bis schwarz gekennzeichnet.

North-Shore-Trail im Bikeparfk Winterberg
North-Shore-Trail im Bikepark Winterberg
Mountainbiker in geshapter Kurve im Bikepark Winterberg

An der Bikestation findet sich auch der Liftkarten-Verkauf. Des Weiteren bekommt man hier einen MTB Service an 7 Tagen die Woche. Wer kein eigenes Bike hat wird hier auch fündig und kann eins der Leihbikes von GIANT bekommen. Die benötigte Ausrüstung gibt’s gleich dazu. Neben dem Verkauf von einigen Ersatzteilen bekommt man auch jede Menge Zubehör.

Der Bikepark Winterberg ist auch Mitglied der 20 European Leading Bikeparks. Das heißt man zahlt einmalig die sogenannte Gravity Card und kann danach eine Saison in insgesamt 20 Parks in Deutschland, Österreich, Schweiz, Tschechien, Slowenien und Italien fahren.

Tageskarten für Erwachsene liegen bei 33,50 €. Halbtagestickets lohnen sich meiner Meinung nach fast gar nicht, da sie kaum günstiger sind. Preise für Jugendliche und Kinder sind wie die 10er oder 20er Fahrten sowie Mehrtageskarten zu fairen Preisen erhältlich.

Im gesamten Bikepark besteht absolute Helmpflicht und die “Empfehlung” ist auch ein Vollvisierhelm beim Befahren der Strecken. Darüber hinaus sind Rückenprotektoren, Knie- und Ellenbogen Protektoren ebenfalls mehr als sinnvoll.

Wer noch unsicher auf dem Bike ist oder für wen ein Bikepark komplettes Neuland ist, dem sind Fahrtechnikkurse ans Herz gelegt. Auch hierfür bietet die Bikestation mit der Bike School viele Möglichkeiten.

Beginner & Kids Parcours

Auf dem leichten Parcours findet sich alles zum Erlernen oder Verbessern seiner Fahrtechnik. Unterschiedlich hohe Sprünge, Tables, kleine Anliegerkurven und ein kurzer Pump-Track machen Spaß auf mehr.

Mountainbiker beim Sprung im Übungsparcours

Continental Track

Dieser leicht- bis mittelschwere Track startet direkt an der Bergstation der Panoramabahn und bietet Anlieger, Tables, Doubles und so genannte Corner Jumps und verläuft dann zusammen mit dem Woodpecker auf diversen Anliegerkurven bis zur Talstation.

Mountainbiker beim Sprung im Continental-Track

Woodpecker

Als mittelschwerer gekennzeichnet erwarten einen hier zahlreiche Northshore Holzelemente mit einem großen Wallride sowie kleinen bis mittelhohen Sprüngen. Nach 1/3 läuft der Woodpecker dann mit dem Continental Track zusammen man gelangt über zahlreiche Anliegerkurven und einige Tables ans Ende unterhalb des Campingplatzes.

Mountainbiker auf dem Wallride im Woodpecker Track

SRAM Flow Country

Hier warten ganze 1,6 Kilometer absoluter Fahrspaß auf einem flowigen Trail mit Anliegerkurven und diversen Tables. Gerade der obere Teil, welcher ebenfalls an der Panoramabahn startet, ist super schnell und macht mega viel Spaß zu fahren. Der mittlere Teil, welcher über eine kleine Lichtung führt, ist leider nicht sehr schön zu fahren. In den Kurven liegt sehr viel Schotter und Anlieger sind auch nicht so hoch das man mit höherer Geschwindigkeit durchkommt. Dieses Stück ist aber Gott sei Dank nur kurz und der letzte Abschnitt im Wald macht wieder deutlich mehr Laune. Weitere Anliegerkurven mit kleineren Wellen die man schön springen kann und kleiner Tables bringen einen an die Talstation der Sesselbahn. Der leichte SRAM Flow Country Trail ist der längste Track des gesamten Parks und ist ideal für Freeride-Einsteiger.

Waldtrail im SRAM Flowtrail

Pinball

Der Name ist hier Programm denn der mittelschwere Track bietet insgesamt 34 flowige Anliegerkurven und hier und da warten einige Sprünge und Tables auf dem Weg hinunter zur Talstation Sesselbahn. Fahrspaß pur nachdem einem unten absolut die Oberschenkel brennen. Im unteren Bereich findet sich noch ein kleiner Abzweig zu einem ca. 3 Meter hohen Raodgap sowie 4 unterschiedliche hohe Sprünge an denen man sich allmählich steigern kann.

Steilkurven im Pinball Track

Northshore

Auf dem mittelschweren Track warten zahlreiche Northshore Elemente mit einigen Drops und Wellen sowie zwei Wallrides und einem Gap. Einer der besten Strecken im gesamten Park. Hier ist Fahrtechnik gefordert und die Drops erwarten etwas Mut. Der Start an der Bergstation der Sesselbahn verläuft zuerst auf demselben Abschnitt wie die Pinball und die Blackline. Nach ersten kurzen Holzelementen und einer Waldwegquerung kommen zwei unterschiedlich hohe Sprünge, welche auf dem „Chickenway“ aber umrollt werden können. Es folgen ein Wallride und direkt danach eine Holzbrücke. Nach etlichen Anliegerkurven und kurzen Holzpassagen folgt dann ein komplett neu angelegter Northshore-Part. Die engen Kurven machen Laune auf mehr und am Ende gibt es ein Step Up Jump oder wahlweise die Umfahrung auf Holz. Im letzten Part folgen dann nochmals weitere nette Sprünge und kürzere Northshore Elemente gepaart mit Anliegerkurven.

Mountainbiker auf dem North-Shore-Track

Freeride

Hier geht es mittelschwer bis schwer zur Sache und man wird schon mehr gefordert wie auf den anderen Tracks. Trotzdem hat die Freeride einen großen flowigen Anteil mit Anliegerkurven und zahlreichen Jumps. Der steile Start verläuft zuerst mit der IXS Downhill Strecke zusammen. Hat man den Wald erreicht folgen ein erster cooler Jump sowie ein Step Down über größere Steine auf einen Waldweg. Im nächsten Teil macht man richtig Speed und die hohen Anliegerkurven können weit ausgefahren werden. Nach der Lichtung kommt ein weiterer größerer Sprung am Waldrand und über diverse weiter Kurven geht es Talwärts. Hier wollen auch noch einige Tables und Wellen bewältigt werden.

Mountainbiker bei einem weiten Sprung auf der Freeride Strecke

IXS Downhill

Das Geläuf wird hier deutlich gröber und Mensch und Maschine werden auf dem überwiegend naturbelassenen Track richtig gefordert. Genug Federweg kann hier nicht schaden. Man folgt dem steilen Start zusammen mit der Freeride und nach dem Abzweig am Waldrand geht’s zur Sache. Es gilt Wurzelpassagen kleinere Jumps und Steinfelder zu meistern. Und genau so geht es weiter im Streckenverlauf. An den zahlreichen Polster am Baum erkennt man, dass es sich hier definitiv um eine schwere Strecke handelt und Fahrtechnik unabdingbar ist. Dieser Kurs ist absolut nichts für Anfänger. Es folgt das größte Steinfeld des Tracks, welches bei Nässe sicher keinen Spaß macht. Über eine Schotterpiste geht es hinauf zur Monster Bridge deren Drop-In am Ende echt mal steil ist. Wieder im Wald folgen weitere steile Stein- und Wurzelpassagen und zwischendrin geht es über eine kleine Wall zum Ende des Tracks mit Speed Drops. Sau lässig wenn man die Jungen Wilden dort sieht die es wirklich drauf haben.

gepolsterte Bäume und Wurzelm auf der IXS Downhill Strecke

Black Line

Der anspruchsvollste Trail der gesamten Anlage ist die Black Line und verläuft komplett naturbelassen über kleine und große Wurzeln hinab. Desweitere gibt es zahlreiche Stufen und enge Kurven in steilem Gelände zu meistern. Vom Start weg geht es zuerst zusammen mit der Pinball und der Northshore Richtung Wald. Soweit so gut. Jetzt wird das Gelände deutlich steiler und die engen Kurven warten mit zum Teil hohen Stufen auf die Biker. Es geht zum Teil um entwurzelte Bäume herum und auf den etwas geraderen Passagen folgt eine Wurzel der anderen. Der schmale Trail ist zudem eher uneben und das Bike rutscht schnell abwärts wenn man nicht die richtige Position auf dem Mountainbike einnimmt. Kommt noch etwas Nässe dazu ist die Strecke nur noch von absoluten Könnern zu bewältigen. Wer für die Black Line technisches Fahrvermögen mitbringt hat auf dem Terrain für erfahrene Enduro- und Freerider richtig viel Spaß.

Claudia in der Black Line die mit Wurzeln übersät ist

Rockshox Slopestyle

Wer im Bikepark noch mehr Airtime benötigt der findet auf dem Slopestyle Gelände genau das richtige Areal. Der Playground ist gespickt mit Tables, Drops, Dirt Jumps, Step Ups und –Downs, einem mega Wallride und einer Bowl und bietet genügend Möglichkeiten sich auszutoben.

Jump Line

Diesen Sommer wird hier fleißig gebaggert und Ende Juni / Anfang Juli soll ein flowiger Trail mit zahlreichen Sprüngen in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden fertig sein. Man darf gespannt sein.