In einschlägigen Klettersteigforen sowie in den zahlreichen Klettersteigführern wird die Alpspitz Ferrata eher als Einsteiger- bzw. Familien-Klettersteig beschreiben. Das kann ich definitiv so bestätigen. Entgehen lassen sollte man sich den leichten Klettersteig ( B / C ) jedoch auch nicht.

Bei bestem Wetter bietet diese Tour spektakuläre Ausblicke auf das gesamte Wettersteingebirge. 2628 Meter hoch erhebt sich die Alpspitze gen Himmel und liegt genau zwischen Reintal und Höllental.

Die 2628 Meter hohe Alpspitze

Ausgangspunkt ist die Bergstation der Alpspitzbahn am Osterfelderkopf  ( 2033 m ) auf den man bequem mit der Bergbahn gelangt. Die Auf- und Abfahrt kostet 27 € für Erwachsene. Ein Zustieg zu Fuß ist ebenfalls möglich.

Hat man die Terrasse hinter der Bergbahn erreicht liegt die Alpspitze direkt vor einem. Von hier aus hat man ebenfalls die Möglichkeit in viele lohnenswerte Wanderungen einzusteigen. Etwas rechts oberhalb liegt die Aussichtsplattform Alpspix.

Wer sich auf die 13 Meter über die Felskante ragende Plattform traut, dem bietet sich eine spektakuläre Sicht hinunter ins Höllental und rüber zur Zugspitze. Der ca. 10 bis 15 minütige Zustieg zum Klettersteig erfolgt über einen gut begehbaren breiten Weg in südlicher Richtung.

Anfangs sind die Schilder noch gut sichtbar und unmissverständlich. Kurz vor dem Einstieg wird es dann aber leider kurz etwas unübersichtlich. Hier würde ich mir persönlich noch ein bis zwei weitere Wegweiser wüschen.

Ein einheimischer Kletterer bestätigte uns aber, dass wir nicht die Ersten sind die den Einstieg nicht direkt gefunden haben, sondern Gebietsneulinge regelmäßig vom rechten Weg abkommen.

Kurz vor dem Nordwandsteig, den man später noch aus der anderen Richtung und auf dem Abstieg begehen kann, zweigt direkt am Wandfuß ein kleiner Schotterweg rechts hinauf ab. In einer kleinen Kerbe befindet sich dann der Einstieg zur Alspitz Ferrata.

Tim kurz nach dem Einstieg
tolle Aussicht auf die umliegenden Berge

Am Drahtseil entlang arbeitet man sich langsam zu einem der bekanntesten Punkte dieses Klettersteig-Klassikers in den bayrischen Alpen hinauf. Und zwar zur Klammern-Leiter welche über ca. 40 Klammern auf ein Plateau führt.

Kurz nach der Leiter erreicht man eine Felsrinne an der ein kleiner Metall-Briefkasten den Wegesrand säumt. Hier hat man einen ersten tollen Blick hinunter ins Höllental und auf die Zugspitze.

Entlang des Grates geht es dann meist im Schwierigkeitsgrad B weiter bergauf. Zwischendrin kommen immer wieder Gehpassagen welche nicht abgesichert sind. 

Aber auch diese sind selbst für ungeübte Klettersteiggeher sehr gut zu bewältigen. An vielen Stellen gehen die meisten höchstwahrscheinlich sogar ganz und gar ohne Sicherung, da einem das eher tiefe umhängen des Klettersteigsets mehr anstrengt als das normale Gehen.

Da die Drahtseilsicherung aber tief angebracht ist eignet sich dieser Klettersteig auch perfekt für Kinder.

Zwischendrin hat man immer wieder Zeit sich den tollen Blick hinunter zum Osterfelderkopf mit der Bergbahn und dem im Tal liegenden Garmisch-Partenkirchen zu gönnen.

Das letzte Drittel des Klettersteigs ist meiner Meinung nach der schönste Abschnitt der Tour. Direkt auf dem Grat wechselt der Steig von der Nord- auf die Südseite und es geht um einige Ecken herum und über einige Trittstifte weiter gen Gipfelkreuz.

Klammer-Leiter der Alpspitz-Ferrata

Hier hat man echtes hochalpines Feeling mit Weitblick. Und an der einen oder anderen Stelle geht es nun auch mal einige hundert Meter nach unten. Aber auch hier ist alles bestens abgesichert.

Wenige Meter unterhalb des Gipfelkreuzes erreicht man dann eine Stelle an der man zum Jubiläumsgrad abzweigen kann. Und dann steht man schon auf der Alpsitze und kann den atemberaubenden Rundblick über die umliegenden Berge und Täler genießen.

Am Drahtseil entlang
Blick ins Tal und auf den Osterfelderkopf
Am Grat entlang
Höllental & Zugspitze
Stephan & Jan dem Abgrund sehr nah
Blick auf den Abstieg über den Ostgrad
Tim, Stephan, Jan und Vrony am Gifpelkreuz

Nicht ganz so leicht wie der Aufsteig ist der Abstieg über den Ostgrad der Alspitze. Hier sollte man definitiv absolut Trittsicher sein und an der ein oder anderen Stelle auch mit der Höhe kein Problem haben.

An einigen wenigen Stellen sind hier nochmal Drahtseile angebracht und auch hier bin ich der Meinung, dass hier und da schon noch mal ein weiteres Drahtseil sehr sinnvoll wäre.

Aber darüber lässt sich sicherlich auch streiten. Runtergekommen sind wir aber doch alle wohlbehalten. Wer unsicher ist geht halt einfach langsam.

Den Abschluss dieser tollen Klettersteig-Tour macht dann der Nordwandsteig ( B ) an dem, wie auch schon am Ostgrat, einige Drahtseilpassagen angebracht sind.

Von diesem Quergang hat man erneut einen tollen Blick auf den Osterfelderkopf mit der Bergstation sowie zur Hochalm oder zum Kreuzeckhaus. Durch zwei kleine Tunnel geht es hindurch um dann wieder den Abzweig zur Alspitz Ferrata zu erreichen.

Tourinfo

Schwierigkeit

mittel

Streckenlänge

4,4 km

Dauer

5 Std

Aufstieg

604 m

Abstieg

598 m

Video

GPS Download

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