Die erste Bergtour zu Dritt! Aber wohin soll es gehen? Das Einzige was feststand war die Region um Bad Hindelang im Allgäu. Kurzerhand wurde ein Zimmer in der Alten Schmiede im schönen Ostrachtal gebucht und vor Ort dann die Wanderkarte studiert. Vor einigen Jahren war ich schonmal hier um den Salewa-Klettersteig, welcher neuerdings Edelrid-Klettersteig heißt, auf den Iseler ( 1867 m ) zu begehen. Daher war mir nicht alles neu, allerdings konnte ich den felsigen Gipfel als erste Bergtour mit unserem 3 Monate alten Sohn schon von vornherein ausschließen.
Und so fiel die Wahl relativ schnell auf den Ornach. Dabei ist der Ornach selber gar kein richtiger Gipfel. Aber auf einer Höhe von 1572 Metern findet sich ein schickes Gipfelkreuz. Nur unweit davon liegt der Gipfel des Jochschrofen ( 1625 m ) mit einem deutlich kleineren Kreuz on top. Ein guter Ausgangspunkt für die Tour ist der große Dorfparkplatz in Oberjoch am Fuße des Iseler.
Vorbei an der Alpenklinik Santa Maria gelangt man schnell in den bewaldeten Südhang und die zunächst noch breiten Wege führen steil bergauf. Mit dem „Kurzen“ in der Trage und einem vollgestopften Rucksack zu Beginn erstmal eine anderer Herausforderung als die heimischen Runden zu Dritt. Kehre um Kehre geht es weiter aufwärts und nach nicht ganz zwei Kilometern wird aus dem breiten Weg ein schmaler Bergpfad.
Während dem Aufstieg schweift der Blick gelegentlich ins Tannheimer Tal. Dabei sticht einem der 1866 Meter hohe Gipfel des markanten Einstein ins Auge. Über diverse Wurzelpassagen gelangt man schnell weiter zur Baumgrenze. Es folgt eine ausgedehnte Weide auf der die Kühe genüsslich grasen. Wenig später erblickt der aufmerksame Wanderer bereits das Gipfelkreuz, auf das man sich langsam und allmählich zubewegt.
Das hohe Holzkreuz liegt auf einem kleinen Plateau von wo aus man ein tolles Bergpanorama genießen kann. Ich erkenne an der Nordflanke des Iseler, dem Kühgundkopf ( 1906 m ) und der Kühgundspitze ( 1890 m ) den Verlauf des Klettersteig und erinnere mich gerne zurück. Dort oben verläuft übrigens auch die Landesgrenze zwischen Deutschland und Österreich.
Hat man die Aussicht genossen geht es noch ein klein wenig bergauf zum Jochschrofen. Das „Gipfelkreuz“ muss man hier aber wirklich suchen. Hinter einem Weidezaun findet sich eine unscheinbare Eisenstange mit Metallplatte an der ein Kreuz mit Jesusfigur befestigt wurde. Der Weg hierher führt vom Ornach aus übrigens über einen kaum sichtbaren Wiesenpfad.
Nach einer kurzen Rast und einem Windelwechsel beim Sohnemann machten wir uns dann sogleich an den Abstieg auf der schattigen Nordseite. Ein kurzes steileres Stück folgt und der Weg verläuft zwischen Latschenkiefern hindurch. Etwas Trittsicherheit kann hier im Abstieg nicht schaden. Es folgt ein weitaus flacherer Weg hinüber zum Steinpaßsattel und schon bald kommt die Hirschalpe in Sicht.
Diese wunderbar gelegene Alpe ist ein beliebtes Wanderziel zwischen Spieser ( 1641 m ) und Jochschrofen gelegen. Bei Speis und Trank würde sich natürlich eine weitere Rast anbieten. Unser Weg führt aber direkt an der Alpe vorbei und folgt der asphaltierten Straße hinab. Schnell verliert man hier auf den zahlreichen Serpentinen an Höhe.
Gut 200 Höhenmeter tiefer gelangt man an einen Abzweig zum Panoramaweg, über welchen man zurück nach Oberjoch gelangt. An zahlreichen Stellen hat man einen tollen Ausblick hinab nach Bad Hindelang und die umgebenden Berge. Sehr schön gelegen ist dabei auch der Aussichtspunkt Ifenblick. Hier endet auch der 2018 eröffnete Ostrachtaler Klettersteig, der direkt unter einem in einer steilen Felsflanke verläuft. Relativ entspannt erreicht man dann nach nur wenigen Gehminuten den Ausgangpunkt in Oberjoch.
Tourinfo
Schwierigkeit
leicht
Streckenlänge
8 km
Dauer
3 Std
Aufstieg
551 m
Abstieg
539 m
GPS Download
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