Der Lauchagrund bei Bad Tabarz im Thüringer Wald ist nicht nur für Kletterer ein wahres Eldorado. Neben den 170 Routen an insgesamt 20 Felstürmen bietet das Gebiet auch spektakuläre Wanderwege zwischen den Kletterfelsen. Namensgebend ist der kleine Bachlauf der Laucha, einem etwa 14 Kilometern langen Zufluss der Hörsel, der sich durch das märchenhafte Tal schlängelt.
Der Luftkurort Bad Tabarz gehört zum Landkreis Gotha in Thüringen und ist seid 2001 anerkannter Kneippkurort. Am südlichen Stadtrand finden sich an der Lauchagrundstraße einige Parkmöglichkeiten unweit der ersten Felsformationen. Man überquert die Laucha und folgt dem Wanderweg vorbei an der Massemühle und hinein in den Wald.
Der schmale Pfad steigt allmählich an und schon bald erreicht man die ersten Felsen. Vorbei an der Kaminwand, Mittelwand und Dreiherrenwand geht es auf den Aschenbergstein zu. Wer schindelfrei und trittsicher ist kann sich hier bis an den Rand der Felstürme vorwagen und einen Blick hinab riskieren.
Der Weg wird noch etwas steiler und wenig später erreicht man das kleine Gipfelkreuz am 50 Meter hohen Aschenbergstein. Hat man die letzten Steinstufen erklommen bietet sich einem ein spektakulärer Ausblick auf den Lauchagrund bis hin zum großen Inselsberg. Zahlreiche Felsen aus rotem Porphyrgestein sind im Tal auszumachen und man versteht schnell, warum der Lauchagrund neben dem Falkenstein zu Thüringens bedeutendstem Klettergebiet zählt.
Es geht wieder hinab in den Bärenbruchsgraben direkt unterhalb des Aschenbergstein. Einer Sage nach ist hier der letzte Bär Thüringens nach einer wilden Jagd vom Aschenbergstein gestürzt und hat sich dabei das Genick gebrochen. Wenige Minuten später erreicht man über schmale Pfade den 15 Meter hohen Roten Turm sowie die Bärenbruchwand.
Vorbei an den Bärenbruchwiesen gelangt man zum fünfarmigen Wegweiser und etwas abseits des eigentlichen Wanderwegs erreicht man den schönen Aussichtspunkt Gickelhahn, welcher über eine kurze Eisentreppe gut zugänglich ist. Der Blick öffnet sich vorbei am Simmelsberg ( 713 m ) in Richtung Friedrichsroda.
Zurück am fünfarmigen Wegweiser folgt man der Beschilderung in Richtung Hotel & Berggasthof Tanzbuche. Dort angekommen hat man die Möglichkeit der Einkehr um sich bei Speisen und Getränken zu stärken oder einfach eine kurze Pause einzulegen. Entlang der Versorgungsstraße verläuft ein kleiner unscheinbarer Pfad direkt neben der Straße und bringt einen hinüber zum Rennsteig.
Vorbei an einer kleinen Schutzhütte gelangt man wenig später über den großen Jagdberg ( 806 m ) hinab in eine kleine Senke. Auf der linken Seite liegt die Waltershäuser Hütte im Wald verborgen und ein weiterer Anstieg bringt einen hinauf zum Trockenberg ( 808 m ). Hat man diesen hinter sich gelassen geht es in westlicher Richtung allmählich auf den großen Inselsberg zu.
Bevor man diesen jedoch erreicht, gilt es noch das Getümmel am Funpark Inselsberg zu überstehen. Ein breiter Teerweg folgt hinauf zum 916 Meter hohen Inselsberg. Kurz vor dem Gipfelplateau sollte man aber noch linkseitig einem schmalen und steilen Pfad zu den Reitsteinen folgen. An dieser Felsklippe hat man einen fantastischen Ausblick auf Brotterode und das Umland.
Der Große Inselsberg im Naturpark Thüringer Wald, über den die Grenze zwischen den Landkreisen Gotha und Schmalkalden-Meiningen verläuft, ist ein sehr markanter Berg der schon von weithin gut sichtbar ist. Das liegt jedoch auch daran, dass sich einige größere Gebäude und ein 127 Meter hoher Sendemast auf dem Plateau befinden.
Bei gutem Wetter hat man eine fantastische Fernsicht und erblickt sogar die Wasserkuppe sowie die Milseburg in der hessischen Rhön und in nördlicher Richtung sind bei guten Bedingungen sogar der Hohe Meißner und der Brocken auszumachen. Neben einer Jugendherberge finden sich auch zwei Berggasthöfe, welche sich ebenfalls für eine kleine Stärkung anbieten.
Unweit der Sendeanlagen findet sich noch ein 21 Meter hoher Aussichtsturm, an dessen Außenfassade auch eine Kletterwand angebracht wurde. In nördlicher Richtung erstreckt sich eine Skipiste und entlang des Skilifts gelangt man wieder hinab zurück zum Lauchagrund.
Entlang eines kleinen Bachlaufs, welcher im Sommer leider fast gänzlich ausgetrocknet ist, verläuft der Wanderweg hinab zur sogenannten Strengewiese und einem kleinen Teich. Wenig später erreicht man wieder den breiten Wanderweg im Lauchagrund und man kann links und rechts des Wegs noch den ein oder anderen Felsen unter die Lupe nehmen.
Sehr ansehnlich dabei ist der Torstein mit seinem beeindruckenden Felsentor. Hier soll sich wohl mal einen kleine Wallburg befunden haben. Von hier aus hat man auch einen genialen Blick auf den Aschenbergstein, den man zu Beginn der Wanderung einmal überschritten hat.
Kurz bevor man dann den Ausganspunkt erreicht, sollte man sich auf gar keinen Fall die Backofenlöcher entgehen lassen. Eine kleine Tafel am Wegesrand informiert den Besucher und weist einem den Weg über den kurzen Anstieg hinauf.
Die beeindruckende Höhle weist drei parallele Höhlengänge auf, welche vermutlich vulkanischen Ursprungs sind. Die genaue Entstehung scheint aber noch unklar zu sein. Über Holztreppen und schmale Pfade kann man sogar noch weiter hinaufsteigen und die Umgebung erkunden.
Wer mag kann über die tollen Trails zurück zur Strengewiese und das letzte Stück entlang der Laucha nochmal laufen. Andernfalls gelangt man über den breiten Weg zurück zum Parkplatz unweit der Massemühle.
Tourinfo
Schwierigkeit
mittel
Streckenlänge
13,7 km
Dauer
4,5 Std
Aufstieg
502 m
Abstieg
520 m
GPS Download
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