Josefsthaler Wasserfälle
eine beeindruckende Kaskade aus mehreren Wasserfällen, die sich malerisch durch einen Waldhang hinabstürzen
Neuhaus am Schliersee
Startpunkt in der Marktgemeinde Schliersee
Was macht man an regnerischen Tagen im Urlaub am Schliersee? Richtig… raus in die Natur und eine kurz Wanderung zu den Josefthaler Wasserfällen. Laut der Wetterprognose war leichter Regen vorhergesagt, der kam aber erst nach der kurzen Wanderung. Ausgangpunkt war für uns der kostenpflichtige Parkplatz am Bahnhof Fischhausen-Neuhaus. In Neuhaus gibt es aber auch noch weiter Parkmöglichkeiten von denen der ein oder andere auch kostenlos ist. Neuhaus am Schliersee ist ein malerisches, ruhiges Dorf am Südufer des Schliersees.
Ich war schon häufiger in der Region unterwegs. Die Wasserfälle habe ich zwar schon mehrfach auf unterschiedlichen Karten gesehen, war aber bislang nie dort. Und so waren sie ein ideales Ziel für eine kleine Familienwanderung. Gut kombinieren kann man die Wanderung mit einem Besuch im Markus Wasmeier Freilichtmuseum. Dies liegt direkt auf der anderen Straßenseite der Bundesstraße B 307 gegenüber des Bahnhofs. Aber dazu später mehr. Zunächst begeben wir uns auf den Weg gen Süden in Richtung Spitzingsattel.
Mit etwas Verpflegung im Rucksack und dem Kinderwagen für eventuelle Unlust des Sohnes am Wandern, machten wir uns auf den Weg. Mit einem geländegängigen Kinderwagen gelangt man sogar bis an den Fuß des ersten Wasserfalls. Vom Parkplatz aus folgt man der Waldschmidtstraße bis hinauf zum Ankelbach. Dieser Bachlauf entspringt in der Nähe der wunderbaren Ankelalm unterhalb der Brecherspitze. Während meiner Ausbildung beim DAV war ich dort schon unterwegs. Vom Ufer des Schliersees aus ist es auch für Mountainbiker ein beliebtes Ziel.
Am Ende der Waldschmidtstraße folgt ein kurzer Pfad über den man den Buchenweg und kurze Zeit später die Josefsthaler Straße erreicht. Dieser folgt man vorbei an der DJH Jugendherberge Schliersee und dem Gästehaus Gritscher bis an den Ortsrand. Dort erreicht man den Hachelbach. Der Hachelbach, der die Josefsthaler Wasserfälle speist, entspringt in einem feuchten, naturnahen Gebiet nordwestlich des Spitzingsees zwischen Brecherspitze (1685 m) und Jägerkamp (1746 m).
Josefsthaler Wasserfälle
Beeindruckende Kaskade aus mehreren Wasserfälle
Bis zu den Josefsthaler Wasserfälle sind es nur noch wenige hundert Meter von der Alten Spitzingstraße aus. Ein breiterer Schotterweg führt in den Wald hinein. Die spektakulären Kaskaden, die sich in mehreren Stufen durch den Wald hinabstürzen, gehören zu den schönsten Wasserfällen der Region und ziehen viele Wanderer als auch Familien mit Kindern an. Besonders im Frühling oder nach kräftigen Regenfällen sind die Wasserfälle ein beeindruckendes Schauspiel, wenn das Wasser mit voller Kraft über die Felsen stürzt.
Die Wasserfälle bestehen aus mehreren, teils gut sichtbaren Stufen, die sich über etwa 30 Meter Höhenunterschied erstrecken. Das Wasser des Hachelbach fällt sehr sehenswert über die felsigen Hänge. Die erste Stufe, vom Ort her kommend, ist am markantesten. Ein kräftiger Wasserstrom stürzt hier mit einer Fallhöhe von etwa 10 Metern hinab und bildet einen malerischen Kaskadenfall. Aber auch die Stufen weiter oben sind sehr beeindruckend und sollten unbedingt erkundet werden.
Wer die Wasserfälle also aus verschiedenen Perspektiven erleben möchte, folgt dem schmalen Pfad entlang des Baches, da sich die einzelnen Stufen immer wieder anders präsentieren. Wenn man an einem besonders sonnigen Tag vor den Wasserfällen steht, entstehen oft Regenbogen, die der Szenerie das besondere Etwas verleihen können.
Für den Kinderwagen ist an der untersten Stufe allerdings Schluss. Wer also weiter nach oben geht, lässt den Wagen unbeaufsichtigt stehen, oder überlässt ihn wie wir der Oma, die darauf aufpasst. Währenddessen kann man mit Opa und dem Sohn alles genau anschauen und dem Weg bis zur Stockeralm folgen.
Familienwanderung, Berglandschaften, beeindruckende Wasserfälle
Bilder der Wanderung zu den Josefsthaler Wasserfällen
Zurück nach Neuhaus
Rückweg über die Alte Spitzingstraße
Der Weg bis zur Stockeralm ist bis auf wenige Stellen auch mit Kindern gut zu laufen. Unser Sohn ist aktuell 4 Jahre und wollte am liebsten nur Steine ins Wasser werfen. An vielen Stellen ist das auch problemlos möglich. Allerdings gibt es auch Stellen, an denen die Kinder an die Hand oder in die Kraxe gehören. Oberhalb der letzten Stufe der Wasserfälle verlässt man wieder den Wald und erreicht Almflächen auf denen sich zur richtigen Jahreszeit einige Orchideen finden. Man folgt dem ausgetretenen Pfad durch die Almwiesen bis zur befestigten Fahrstraße, über die man wieder zurück an den Ortsrand gelangt.
Dort angekommen folgt man zunächst dem Weg, den man hier her gekommen ist, bleibt dann aber auf der Josefstaler Straße bis zum kleinen Kurpark. Nach etwa Zweidrittel des Weges liegt auf der rechten Seite der Josefstaler Spielplatz, der sich für einen kurzen Stopp anbietet. Danach gelangt man vorbei am Kurpark, unter dem man sich jetzt keinen weitläufigen Park vorstellen sollte, zurück zum Parkplatz am Bahnhof. Die Fläche des Parks ist wirklich sehr überschaubar. Von dort aus folgt man einfach der Hauptstraße und erreicht wenig später den Parkplatz.
Lässt sich gut kombinieren
Besuch des Markus Wasmeier Freilichtmuseums
Da die Wanderung zu den Josefsthaler Wasserfällen eher kurz ausfällt, lässt sie sich ideal mit einem Besuch im Markus Wasmeier Freilichtmuseum verbinden. Wer das Freilichtmuseum besucht, betritt eine andere Welt, eine Zeitreise ins ländliche Oberbayern des 18. und 19. Jahrhunderts. Entgegen der weitverbreiteten Annahme handelt es sich dabei nicht um ein Museum über den ehemaligen Skirennläufer Markus Wasmeier persönlich, sondern um ein Herzensprojekt des Olympiasiegers. Er hat dieses Museum ins Leben gerufen, um das traditionelle Leben, Handwerk und die Kultur seiner Heimat zu bewahren und erlebbar zu machen.
Das Museum liegt idyllisch am Südufer des Schliersees, eingebettet in eine traumhafte Bergkulisse. Auf dem weitläufigen Gelände wurden originalgetreu mehrere historische Bauernhöfe, Stadel und Werkstätten aus der Region wiederaufgebaut, die andernorts dem Verfall oder Abriss drohten. Besucher*innen können in diese originalen Gebäude hineinschauen und dabei einen authentischen Eindruck vom damaligen Alltag gewinnen. Vom einfachen Leben auf dem Bauernhof über altes Handwerk wie Schmieden, Töpfern und Imkern bis hin zu traditionellen Wohnstuben mit bemalten Möbeln und Kachelöfen.
Ein besonderes Highlight ist die gemütliche Gastwirtschaft „Beim Wofen“ mitten auf dem Museumsgelände. Hier werden regionale Spezialitäten aus hochwertigen Zutaten serviert, viele davon stammen aus der eigenen Landwirtschaft oder von Produzenten aus der Umgebung. Ob ein frisches Bauernbrot mit hausgemachtem Obazdn, ein saftiger Schweinsbraten oder ein kühles Helles aus der museumseigenen Brauerei, das Essen ist deftig, ehrlich und einfach köstlich. Besonders an schönen Tagen lädt der Biergarten mit Blick auf die historischen Höfe und die Alpen zum Verweilen ein. Und mit etwas Glück läuft einem Markus Wasmeier persönlich über den Weg, denn er soll oft selbst vor Ort sein.
Für mich war der Besuch des Museums ein genialer Abschluss nach der Wanderung und in Kombination ein tagesfüllendes Programm.
Highlights, Einkehrmöglichkeiten und Interessantes in der Nähe
Schliersee
ein malerischer Alpensee in Bayern, umgeben von Bergen und ideal zum Wandern, Schwimmen und Entspannen
Neuhaus am Schliersee
ein idyllischer Ortsteil von Schliersee in Bayern, umgeben von Bergen und bekannt für Natur und Ruhe
Anklalm
eine urige Alm die Wanderer mit bayerischer Gemütlichkeit, regionaler Brotzeit und herrlichem Bergpanorama empfängt
Brecherspitze
ein 1.683 Meter hoher Berg in den Bayerischen Alpen, beliebt für seine aussichtsreichen Wanderwege
DJH Jugenherberge Schliersee
liegt idyllisch unweit des Seeufer und bietet Gästen naturnahe Erholung und vielfältige Freizeitmöglichkeiten in den Alpen
Gästehaus Gritscher
ein familiengeführtes Haus in ruhiger Lage mit komfortablen Zimmer, Appartements und Ferienwohnungen
Josefsthaler Wasserfälle
ein idyllisches Naturziel nahe Schliersee, wo klares Bergwasser über mehrere Kaskaden in ein romantisches Tal stürzt
Kameterkapelle
eine kleine Kapelle am Straßenrand aus dem 18. Jahrhundert der Gottesmutter Maria gewidmet
Spielplatz Josefstal
ein großer, naturnaher Kinderspielplatz mit Seilbahn, Rutsche, Doppelschaukel, Sandkasten, Spielturm uvm.
Markus Wasmeier Freilichtmuseum
ein lebendiges Museumsdorf, das auf rund 60.000 m² über 22 historische Gebäude und Handwerksstätten präsentiert
Tourinfo

Schwierigkeit
leicht

Streckenlänge
6,2 km

Dauer
2,5 Std

Aufstieg
165 m

Abstieg
164 m
GPS Download