Schönlind, so ist der Name eines kleinen Ortsteils der Stadt Weißenstadt im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Von hier aus lassen sich weitere Felsformationen an der nordöstlichen Flanke des 1051 Meter hohen Schneeberg bestens erkunden. Hinter dem Gasthaus Birkenhof gibt es einen kleinen Wanderparkplatz, welche Platz für ca. 3 bis 5 Autos bietet. Vom Weißenstädter See aus ist es nur ein Katzensprung bis hierher.
Hat man die Wanderschuhe geschnürt und den Rucksack geschultert, kann es auch schon losgehen. Über breite Forstewege gelangt man schnell hinein in den zunächst von Nadelbäumen geprägten Wald. Früh morgens ist die Luft etwas kühl aber absolut klar und angenehm. Hier und da hängen noch leichte Nebelschwaden zwischen den Bäumen. So kann der Wandertag starten.
Der Weg steigt zunächst nur mäsig an und lässt sich gut laufen. In süd-südöstlicher Richtung geht es also weiter hinein in den Wald des Fichtelgebirges. Nach etwa einem Kilometer zweigt zur linken Seite dann ein schmaler werdender Pfad ab, dessen Untergrund nur so von Wurzeln geprägt ist. Es wäre ja auch zu langweilig nur auf breiten Forstwegen zu laufen. Allmählich geht es dann auch etwas steiler bergauf.
Auf dem Navi der Uhr sind die Felsen des Rudolfstein schon in Reichweite, aber zwischen den Bäumen lässt sich noch nichts ausmachen. Vom Startpunkt aus hat man bislang etwa 150 Höhenmeter auf ca. 2 Kilometern Streckenlänge hinter sich gebracht. Nicht all zu viel also. Und dann ist es endlich soweit. Kurz nach einer Weggabelung, an der man sich links hält, steht man dann vor den ersten Felsen des Rudolfstein.
Auf der Webseite Fichtelguide.de habe ich den folgenden Satz gefunden: „Wenn du beeindruckende Natur, imposante Felsformationen und atemberaubende Aussichten magst, dann wirst du den Rudolfstein lieben„. Dem ist wenig später eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Schmale Pfade führen zwischen den Felstürmen hindurch und nach jeder Ecke entdeckt man wieder etwas spannendes. Der Anblick ist echt faszinierend.
Insgesamt besteht der Rudolfstein aus sieben unterschiedlichen Felstürmen, welche alle die beeindruckende Wollsackverwitterung vorweisen. Auf den höchsten Turm führt eine hölzerne Treppe hinauf zu einer Aussichtsplattform. Von hier aus hat man einen grandiosen Blick auf das Umland und bis weit über den Weißenstädter See hinweg. Unterhalb des Felsens mit der Aussichtsplattform findet sich ein großer Platz mit zahlreichen Bänken die zum Verweilen einladen.
Da wir aber noch nicht lange unterwegs waren erkundeten wir direkt im Anschluss den Kreuzfelsen, welcher etwas abseits und ein paar Meter unterhalb der restlichen Felstürme liegt. Warum der Fels diesen Namen trägt wird schnell klar, denn oben drauf steht ein hölzernes Kreuz. Zahlreiche Bohrhaken weisen auf die ein oder andere Kletterroute hin. Ob ich es nochmal schaffe dort zu Klettern? Das wäre definitiv ein weiteres geniales Erlebniss. Man darf gespannt sein.
Weitere Felsen warten in unmittelbarer Nähe zum Rudolfstein und so folgt man nach ausgibiger Erkundung den Beschilderungen hinüber zum Drei-Brüder-Felsen. Es sind nur wenige hundert Meter bis dort hin. Der Weg zwischen den Felsformationen ist mindestens genauso spektakulär wie die Felsen selbst. Und Felsen trifft es auch hier ganz gut. Der Weg ist nämlich überseht mit kleineren Felsen und hier und da gesellt sich noch eine Wurzel dazu.
Die Felstürme am Rudolfstein sind um einiges höher wie die der Drei-Brüder-Felsen, aber nicht weniger beeindruckend. Wie so häufig stammt der Name von einer alten Sage. Dabei soll es sich um drei adlige Brüder handeln, welche von einem bösen Geist versteinert wurden, als sie vor Raubrittern flohen. Hat irgendwas die Geschichte, oder? Der Fantasie sind zumindest keine Grenzen gesetzt.
Gut 15 Meter hoch sind die Granitfelsen, welche ebenfalls durch die Wollsackverwitterung geprägt sind. Ein Tisch mit zwei Bänken lädt auch hier den Wanderer ein, an diesem wunderschönen Ort zu verweilen und die Szenerie auf sich wirken zu lassen.
Etwas weiter hinter den drei Felsen gibt es an dieser Stelle sogar noch einen weiteren Felsturm, welcher den Namen vierter Bruder trägt.
Wer glaubt, dass es das schon war mit bizarren Felsformationen, der irrt. Ein paar Gehminuten entfernt liegen noch die Schwesternsteine im Wald versteckt. Der herrliche Wanderweg führt direkt dran vorbei. Man kann sie also gar nicht verfehlen. Und auch hierhin sind es nur wenige Gehminuten von den Drei-Brüder-Felsen. Unter einem kleinen Felsvorsprung haben wir es uns dann für eine kurze Pause bequem gemacht.
Der nächste Anlaufpunkt ist der Rudolfsattel, zu dem sternförmig insgesamt sechs Wege aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen hinlaufen. Der Gipfle des Schneebergs liegt in greifbarer Nähe. Aus zeitlichen Gründen muss der Besuch des höchsten Gipfels im Fichtelgebirge aber auf ein nächstes Mal verschoben werden.
Zurück zum Ausgangspunkt gelangt man dann wieder über breite Forstwege und der Weg verläuft langsam bergab. An einigen Stellen gibt der Wald den Blick auf das Umland frei und das Sonnenlicht taucht die Landschaft in herrliche Farben. Eine kurze aber sehr lobenswerte Runde geht nach knapp 7 Kilometern zu Ende. Mit nach Hause nimmt man viele felsige Eindrücke und die Erinnerung an tolle Wanderpfade.
Tourinfo
Schwierigkeit
leicht
Streckenlänge
7 km
Dauer
2,5 Std
Aufstieg
219 m
Abstieg
226 m
GPS Download
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