Nachdem der Caddy, mein treuer und wertgeschätzter Begleiter der letzten Jahre, vor kurzem das Zeitliche segnete, musste schnell Ersatz her. Und ich brauchte für die Entscheidung, dass wieder ein Caddy her musste, nicht lange überlegen. Allerdings war mir dabei auch klar, das mein DIY-Campingausbau für uns nicht mehr ausreichen würde, da wir ja nun mal zu Dritt unterwegs sind, und der Sohnemann ja auch so früh wie möglich mit Outdoor und Camping in Berührung kommen soll. Und was macht man(n), wenn der Raum im Caddy mit Kind zu klein ist um gemütlich darin zu schlafen? Genau… Man steigt der Kiste auf’s Dach. So wird man schnell vom Caddyroamer zum Dachzeltnomaden.

Mit dem Thema Dachzelt hatte ich übrigens schon länger geliebäugelt. Die Wahl viel dabei schnell auf das Feather-Lite Dachzelt von Front Runner und die Entscheidung zum Kauf dieses Modells war so gut wie in Stein gemeißelt. Allerdings schwelgte da so ein Gedanke im Untergrund, ob man darin zu Dritt wirklich genug Platz hat, da dieses Zelt nur eine 1,30 Meter breite Liegefläche hat. Das könnte unter Umständen wirklich etwas eng werden. Erst recht, da unser Knirps neuerdings gerne quer im Bett liegt.

Und so ergab sich, kurz vor dem Kauf, ein umdenken, hin zu einem breiteren Dachzelt. Fündig wurde ich da bei der Firma OutdoorU. Dieses junge Unternehmen, mit Sitz in Brannenburg im oberbayrischen Landkreis Rosenheim, hat derzeit 6 unterschiedliche Dachzelte im Angebot. Die Wahl viel schnell auf das Expidition Dachzelt, welches in zwei Größen angeboten wird. Auf Grund der Größe war sofort klar, das Größere von beiden muss her. Die Abmessungen von 240 x 160 x 130 cm (LxBxH) sollten uns Dreien genug Platz bieten. Und zur Not gibt es ja noch den Platz im Caddy, oder auf längeren Trips im Vorzelt.

VW Caddy 4 mit verlastetem Dachzelt
PVC-Cover mit OutdoorU Aufdruck
Befestigung am Dachträger mit Adapterplatten

Montage des Dachzelts

Die Bestellung und der Versand via Spedition klappte bestens und nachdem das überdimensionale Paket bei mir ankahm, sollte es natürlich so schnell wie möglich auf’s Dach. Apopos Dach. Da der Caddy ein recht schmales Dach hat, stellte uns diese Tatsache noch vor kleinere Herausforderungen. Ich fahre den Caddy 4 mit Dachreling und einem Thule Wingbar Evo Dachträger mit einer Breite von 118 cm. Das Expidition Dachzelt hat zusammengeklappt eine Breite von 120 cm. Soweit so gut. Die Schienen, zum Befestigen des Zelts an den Querträgern, sind 81 cm auseinander. Diese Tatsache führt leider dazu, dass die Befestigungspunkte genau auf Höhe der Füße des Dachträgers sitzen, und das Zelt so nicht befestigt werden kann.

Mit diesem Problem konfrontierte ich dann die Firma OutdoorU und bekam, wie auch zuvor bei einigen Emails, spät am Abend noch eine Rückmeldung. Das nenne ich mal Service! Dieses Problem, mit den zu breiten Schienen und den damit zu weit außen sitzenden Befestigungspunkten ist bei manchen Zelten bekannt und man benötigt einen Adapter, um damit die Punkte unter dem Zelt einige Zentimeter nach innen zu verlagern. Leider sind diese Adapterplatten nicht ganz günstig, erst recht wenn man vier dieser Platten benötigt. Daher hörte ich mich bei einigen Metallbauern vor Ort um und bekam schließlich vom Metallbau Ruppel eine preiswertere und maßgefertigte Lösung aus Edelstahl.

Beim zweiten Anlauf hat es dann also geklappt und das Dachzelt konnte ohne weitere Probleme am Dachträger befestigt werden. Bei diesem Thema sollte man sich im Vorfeld übrigens über die Dachlast des eigenen PKW erkundigen, damit man keine böse Überraschung erfährt. Da der Caddy 4 eine Dachlast von 100 kg hat, verträgt er also das Gewicht von 61 Kilogramm ohne Probleme. Während der Fahrt und bei Nichtnutzung ist das zusammengeklappt Textilzelt unter einer strapazierfähige und UV-beständigen PVC-Plane verstaut.

umlaufender Reißverschluss und Befestigung in Kederleiste
Aufgesteltes Expedition Dachzelt
OutdoorU Aufdruck am Dachzelt

Vor der Installation des Expedition Dachzelt auf den Dachträgern muss man noch die Trägerschienen und die Teleskop-Aluleiter am Zeltboden befestigen. Für diesen Zweck werden alle benötigten Schrauben, Werkzeuge usw. mitsamt dem Zelt mitgeliefert. Wenn alles passt, und es nicht wie bei mir ein paar Komplikationen gibt, hat man das Zelt innerhalb einer Stunde auf dem Dach des Fahrzeugs angebracht und verstaut.

Erster Aufbau des Expedition Dachzelt

Da man das Dachzelt, bzw. den gesamten Auf- und Abbau, vor der ersten richtigen Tour ja mal ausprobieren will, sucht man sich am besten einen geeigneten und ebenen Platz. Für alle Fälle habe ich immer Auffahrkeile dabei, um geringe Unebenheiten ausgleichen zu können. Gang einlegen und Handbremse anziehen kann auch nicht schaden. Zuerst werden dann die zwei Zurrgurte über dem Zelt gelöst und seitlich am Fahrzeug runterhängen gelassen. Danach wird der Reißverschluss der PVC-Plane geöffnet, welche im übrigen an allen vier Seiten mithilfe einer Kederleiste befestigt wird. Der Reißverschluss ist nur an drei Seiten umlaufend. Somit lässt sich die PVC-Plane, bei einem längeren Aufenthalt, schnell entfernen und z.B. im PKW verstauen.

Da die Aluleiter, im verstauten Zustand, ganz oben aufliegt und mit unter der PVC-Plane verstaut ist, wird im nächsten Schritt das Klettband an der Leiter gelöst und diese nun komplett ausgezogen. Mit Hilfe der Leiter hat man dann, wenn man die beiden kleinen Zurrgurte an den Seiten des Zelts vorher gelöst hat, einen schönen Hebel und kann das Zelt, während man bequem neben dem Auto steht, aufklappen. Und in Null-Komma-Nix steht das Dachzelt wie eine Eins. Um das Überdach an beiden Eingängen sowie die kleinen Dächer an den Fenstern aufzuspannen, nutzt man die beiliegenden Stangen, die im weitesten Sinne aussehen wie kleine Schürhaken. Aus dem Stand fädelt man diese in die entsprechenden Ösen am Zelt ein und steckt sie im Anschluss, durch eine kleine Öffnung, am überlappenden Zeltstoff in Höhe des Zeltbodens, in das jeweils dafür vorgesehen Loch im Zeltboden.

Am Anfang dauert das Aufbauen natürlich noch etwas länger, aber mit jedem Mal mehr wird man schneller und schafft den Aufbau locker unter 10 Minuten

Kunststoffring und-Steg zum Einhängen
Öffnung zum Einstecken des Gestänge im Zeltboden
befestigtes Gestänge zum Aufspannen des Dachs

Blick ins Innere

Ist man die Ausziehleiter hinaufgestiegen öffnet man zunächst die Reißverschlüsse des Eingangs und rollt diesen nach oben hin zusammen. Mit Hilfe von Kunststoffringen und kleinen Stegen, ebenfalls aus Kunststoff, lässt sich der Zeltstoff, aus einer Ripstop Polyester-Baumwollmischung, oben befestigen. Als nächstes muss man nur noch das Fliegengitter öffnen, ebenfalls nach oben rollen und befestigen. Und schon ist der Blick ins Innere freigegeben. Dieser Anblick erinnert mich, mit meiner kindlichen Fantasie, ein klein wenig an eine Raumkapsel. Die grauen Zeltwände aus wasserdichtem, UV-beständigen und mit Polyurethan imprägnierten Gewebe und das ummantelte Gestänge.

Auf dem Boden liegt die integrierte 60 Millimeter dicke Schaumstoffmatratze, welche mit einem abnehmbaren Bezug versehen ist. Damit die Matratze nicht verrutscht ist sie an beiden Seiten mit einem kurzen Klettband befestigt. Eigentlich kann die Matratze ja nirgends anders hin, aber ein klein wenig Spiel hat sie schon. Hebt man die Matratze an, schaut man direkt auf den Zeltboden des Dachzelts, und erblickt die 4 Schrauben, mit denen das Zelt an den Trägerschienen befestigt ist.

Markant auf beiden Seiten des Zelts, sitzen mittig die Befestigungsplatten für das Zeltgestänge. Dieses wiederum besteht aus 3 U-Bügeln, die an den Befestigungspunkten so angebracht sind, dass sich das Zelt mit wenig Anstrengung und wie zuvor beschrieben, mit Hilfe der Leiter, ganz simpel aufklappen lässt. Da das Zelt selber mit starken Klettbändern an den U-Bügeln befestigt ist, stellt sich das Zelt durch den Klappmechanismus von alleine auf.

U-Bügel unter dem Überdach
Blick ins Innere des Dachzelt mit Schlafmatte
Befestigungspunkte für die U-Bügel
Ebenfalls seitlich finden sich zwei große Fenster die sich, wie auch das hier angebrachte Fliegengitter, komplett öffnen lassen. Auch hier finden sich Kunststoffringe und -Stege zum Befestigen des aufgerollten Materials. Ist man wie wir, mit einem Kleinkind unterwegs, muss man schon darauf achten, dass das Kind hier nicht dran rumspielt, alles öffnet und evtl. aus dem Zelt fällt. Unser kleiner Wirbelwind ist so neugierig, dass er alle Reißverschlüsse, welche übrigens von OutdoorU als SBS-Zipper bezeichnet werden, ständig auf- und zu machen will. Die Fallhöhe vom Caddydach wäre definitiv nicht gut, deshalb immer schön Obacht geben!

Auf beiden Seiten verfügt das Expedition Dachzelt noch über je zwei Innentaschen. Diese wurden unter den Fenstern angebracht und ermöglichen das Verstauen von Dingen wie z.B. Smartphone, Geldbeutel usw. Damit man im Zelt selber nicht auf eine Stromversorgung verzichten muss, hat man an den Seiten die Möglichkeit ein Stromkabel, an extra dafür vorgesehenen Kabeleinlässen, ins Zelt zu legen. Diese finden sich genau auf Höhe der Befestigungspunkte für das Zeltgestänge und lassen sich auf der Außenseite mit einem Klettband fixieren.

Damit die Luft im Zelt auch bei geschlossenen Eingängen und Fenstern genug zirkulieren kann, verfügt das Zelt über zwei Lüftungseingänge, die sich auf beiden Seiten oben zum Dach hin befinden. Diese sind mit Fliegengittern versehen und sind bei aufgeklapptem Zelt ständig geöffnet.

Blick von Außen auf das Zelt

Hat man das Zelt komplett aufgebaut, fällt einem noch das Überzelt auf. Quasi das eigentliche Dach des Dachzelts. Dieses besteht aus dem leichtgewichtigen Material 420D Oxford. Dies ist ein Polyesterstoff der extrem reißfest, UV-beständig und absolut wasserdicht ist. Wie gemacht also für langlebige Dachzelte.

Unter dem Eingangsbereich, an dem die Leiter befestigt wurde, findet sich ein kleines längliches Einschubfach. Hier wird das mitgelieferten Gestänge in einer passenden Packtasche verstaut. Hat man das Zelt aufgeklappt, sind die Stangen schnell zur Hand und man kann den Rest des Aufbaus schnell erledigen. 

Wem es beim Aufbauen noch nicht aufgefallen ist, der hat spätestens hier höchstwahrscheinlich festgestellt, dass man das Außenzelt am Zeltboden vorbei nach unten ziehen sollte. Zum Verstauen des Zelts muss es genau andersherum sein, aber dazu später mehr. Sollte es doch mal zu einem ausgiebigen Regenschauer kommen, tropft so das Wasser vom Außenzelt ideal ab und gelangt nicht ins Innere des Zelts. 

Ein cooles Gimmick, was vom Hersteller mitgeliefert wird, ist eine belüftetet Schuhtasche, die an der Kederleiste befestigt werden kann. So bleiben die Schuhe über Nacht schön trocken und müssen nicht mit ins Zelt. Und Last but not Least… Das Logo des Herstellers darf natürlich auch nicht fehlen, oder? Man soll ja schon sehen von wem das gute Stück ist. Genau deswegen findet sich das Firmenlogo mit dem dazugehörigen Slogan auf beiden Seiten.   

SBS Zipper
Aufhängung für Fliegengitter und Tür/Fenster
Kunststoffring zum Befestigen

Zusammenbau des Expedition Dachzelt

Wenn man wie ich, nicht all zu groß gewachsen ist, stellt man beim Zusammenklappen des Dachzelts schnell fest, das entweder der Caddy zu hoch ist oder die Körpergröße von 1,76 Meter mit hochgehaltenen Armen nicht ausreicht, um das Zelt mittels der Leiter zusammen zu klappen. Somit war in Kürze klar, das ich einen kleine Hocker oder ähnliches benötige. Fündig wurde ich da beim Obi-Baumarkt in Form einer kleinen Trittstufe, die sich auch zusammenklappen lässt und nicht viel Stauraum benötigt.

Aber zunächst erstmal Schritt 1 vor Schritt 21. Wobei, so viele Schritte sind es gar nicht wirklich. Zu Beginn gilt es das Innere des Zelts leer zu räumen und alle Fliegengitter, Eingänge und Fenster zu verschließen. Dafür entfernt man alle Stangen, die zum Aufstellen der Fensterdächer und des Überzelts dienen. Hier ist auf dem Autodach etwas Vorsicht angebracht. Wenn man noch nicht viel Übung im Zusammenbau hat und das Gestänge zunächst am Zeltboden löst, ist durch die Biegung ganz schön Energie auf der Stange. Hält man es nicht richtig fest, kann die Stange ausschlagen und wie bei mir auf’s Autodach schlagen. Das kann zu hässlichen Kratzern im Lack führen.

Fädelt man die Stange doch zunächst am anderen Ende aus der Öse, geht man auf Nummer sicher. Die Plastikkappen an den Stangenenden saßen bei mir übrigens recht lose und beim Ausfädeln habe ich schon zwei davon verloren. Hierfür habe ich mir Ersatz besorgt, damit die scharfen Enden der Stangen das Zelt nicht beschädigen. Alle Kappen wurden mittlerweile festgeklebt und zusätzlich noch mit einem kurzen Stück Schrumpfschlauch gesichert.

Hat man alle Stangen gelöst und im dazugehörigen Packsack verstaut, werden diese wieder im Einschub unterhalb des Eingangs an der Leiterseite verlastet. Danach nicht vergessen das seitlich, über den Zeltboden überhängende Zelt, wieder hochzuklappen. Als nächster Schritt hat sich das Zusammenschieben der Aluleiter bewährt. Das benötigt am Anfang auch etwas Übung. Erst recht wenn man alleine ist. Danach die zusammengeschobene Leiter mit dem Klettband wieder fixieren.

Normalerweise nutzt man jetzt die Leiter dazu, um das Zelt wieder zusammen zu klappen. Wie oben schonmal erwähnt bin ich aber entweder zu kurz geraten, die Arme sind nicht lang genug oder das Setup auf dem Caddydach ist zu hoch. Und spätestens dann kommt die Trittstufe ins Spiel, wenn man sie nicht vorher schon genutzt hat. Mit Hilfe der Trittstufe hat man dann einen Hebel der ausreichend ist, um das Zelt wieder auf das Autodach zu klappen.

Bevor man zum Schluss noch die Abdeckung drüber packt und befestigt, hat es sich bei mir bewährt, das Zelt nochmal kurz anzuheben um herausschauende Zeltstoffe etwas nach innen zu schieben. Jetzt kann man die seitlichen Zurrgurte wieder anbringen. Danach lässt sich das PVC-Cover ganz einfach über das Zelt stülpen, der Reißverschluss verschließen und zu guter Letzt die langen Zurrgurte über dem Cover verzurren. Fertig!

Für den Abbau bedarf es sicher etwas mehr Zeit wie für den Aufbau. Aber mit etwas Übung ist auch dieser Schritt in wenigen Minuten zu schaffen.

Klettband zum Befestigen der U-Bügel
seitlich angebrachte Tasche im Innenraum
Klettband zum Befestigen der integrierten Matratze

Das Expedition Dachzelt im Praxistest

Wir lieben unser Dachzelt schon jetzt, soviel lässt sich an dieser Stelle zweifelsfrei sagen. Einige Touren haben wir damit bislang unternommen, und es sollen noch viele weitere folgen. Unser aktuell zweijähriger Sohn ist immer schon aufgeregt, wenn das Dachzelt ausgepackt wird und sobald die Leiter den Boden berührt, will er sofort hoch ins Zelt kraxeln. So soll das glaube ich sein. Das Händling beim Auf- und Abbau benötigt halt etwas Übung, aber wie oben ja schon angesprochen, geht auch das mit der Zeit in Fleisch und Blut über und die Handgriffe sitzen.

Ansonsten sind wir mit der Wahl des Dachzelts vollumfänglich zufrieden und haben das ganze Setup schon mit der passenden Markiese von OutdoorU erweitert. Ein separater Testbericht dazu folgt.

Die Verarbeitung aller Materialien macht rundum einen sehr guten Eindruck und die Funktionen aller Gimmicks macht absolut Sinn. Hier hat man sich bei der Entwicklung wirklich Gedanken gemacht und auf unnütze Dinge ganz einfach verzichtet. Alles was man am bzw. im Zelt findet, macht auch Sinn. Auf der Webseite von OutdoorU kann man lesen: „Wir haben unsere Produkte für Dich entwickelt, basierend auf jahrelanger Erfahrung und Fachkenntnis. Wir nehmen Deine Erfahrungen und Wünsche konsequent mit in unsere Produktentwicklung mit auf. Wir durchdenken jedes Detail und prüfen es regelmäßig, ob es noch State of the Art ist.„. Das würde ich genau so unterschreiben!

Zum Thema „Absolut Wetterfest“ kann ich bislang noch keine genauen Aussagen machen. Mit Kind sind wir wettertechnisch doch immer auf Nummer sicher gegangen und hatten bislang nur ordentlich Morgentau auf dem Zelt. Zunächst haben wir das Zelt, in solchen Fällen, nicht ganz trocken eingepackt. Zu Hause wurde das Dachzelt dann nochmal aufgebaut und komplett getrocknet. Das funktioniert bei Sonne und etwas Wind sehr gut und auch sehr schnell. Erst danach wurde es dann wieder sicher verstaut. Starkregen, Sturm, Schnee oder Wüste muss also noch ausprobiert werden.

Die 60 Millimeter dicke Matratze ist sehr bequem. Bislang haben wir bei der Nutzung noch keinen extra Bezug, in Form eines Bettlaken, dafür genutzt. An das Rascheln der Schlafsäcke auf dem abnehmbaren Bezug der Matratze muss sich der Sohnemann noch gewöhnen, dann werden es auch sicher absolut erholsame Nächte. Schwitzwasser hatten wir bei kühleren Außentemperaturen in geringen Mengen unter der Matratze. Vor dem Zusammenbau hatte ich daher die Matratze kurz aus dem Zelt draußen, um diese ebenfalls zu trocknen und den Boden abzuwischen. Hier überlege ich grade noch, das Ganze mit der Dachzelt Matratzenunterlage DRYWEAVE® aus dem Hause Gisatex zu ergänzen. OutdoorU bietet aber auch hierfür eine Alternative an.

Was mir ebenfalls sehr positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass alles was man für die Montage an Material und Werkzeug benötigt, mitgeliefert wird. Allerdings habe ich bei der Montage einen Steckschlüsselsatz zur Hand genommen und mir im Baumarkt noch zwei weitere Maul- bzw. Ringschlüssel gekauft und das Zelt-Werkzeug damit ergänzt. Dieses Werkzeug ist immer dabei und eine sich lösende Schraube kann schnell nachgezogen werden. Wie sagt man so schön: „lieber dabei haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht dabei haben“.

Das Dachzelt hat in zusammengeklapptem Zustand unter der Abdeckung eine seitlich Höhe von ca. 25 Zentimetern. Somit hat man bei der Fahrt einen ordentlichen Wind-Wiederstand. Das erhöht natürlich den Spritverbrauch. Hierbei habe ich allerdings mit anderen Werten gerechnet. Das Dachzelt bleibt bei mir die komplette Saison, von April bis Oktober, auf dem Dach verlastet. Ich fahre, mit meinem VW Caddy75 kw/102 PS, überwiegend Strecken von 20 bis 50 Kilometer und habe dabei einen Verbrauch von 5,5 bis 6 Litern Diesel. Auf der Bislang längsten Fahrt mit Dachzelt, an den Lago Maggiore, lag der Wert mit durchschnittlich 7,5 Litern etwas höher. Bei einer Reisegeschwindigkeit von ca. 120 km/h ist das aber sicher noch ein akzeptabler Wert.

Ich denke, wir werden noch viel Spaß mit unserem Expedition Dachzelt haben. Mal schauen wie das ganze Setup eventuell noch ergänz bzw. erweitert werden kann.

Expedition Dachzelt am Lakeview Camping Resort Cannobio
Dachzelt-Romantik am Abend
Ausblick am Morgen auf den Lago Maggiore

Fazit

Für mich sind Softcover-Dachzelte die wahren Dachzelte. Hardcover- oder Hybrid Dachzelte sprechen mich rein optisch nicht ganz so an, aber das ist ja bekanntlich Geschmacksache. Wer also auf der Suche nach einem Softcover-Dachzelt ist, bei dem man den Vorteil von großem Platzangebot bei relativ geringen Kaufpreis nutzen will, der sollte sich das Expedition Dachzelt von OutdoorU definitiv mal anschauen. Es ist in zwei unterschiedlichen Größen erhältlich und bietet eigentlich alles, was man sich so von einem Dachzelt erwartet. Es ist ruckzuck auf- und abgebaut, es hat durch die Konstruktion ein geringes Eigengewicht, es ist strapazierfähig und langlebig, es ist absolut wetterfest und noch dazu ist alles, was benötigt wird, inklusive. Die Materialien und die Verarbeitung sind absolut hochwertig und die Preise sind, aus meiner Sicht, absolut fair. OutdoorU ist selbst erst ein junges Unternehmen und hat neben dem Expedition Dachzelt noch andere Dachzelte und viel Zubehör im Programm. Ich kann mir vorstellen, dass das Angebot auch noch deutlich erweitert wird. Vorbeischauen lohnt sich definitiv. Und… der Service ist erstklassig. Worauf also noch warten?