Am ersten Tag einer 5 tägigen Hüttentour durch den Rosengarten in den Südtiroler  Dolomiten stand, nach der langen Anreise, der Aufstieg zur Tierser Alpl Hütte auf dem Programm. Das Rifugio Alpe di Tires, wie die Tierser Alpl Hütte ebenfalls genannt wird, liegt auf einem kleinen Sattel direkt unterhalb der Rosszähne.

Auf einer Höhe von 2440 Metern liegt das Schutzhaus zwischen Schlern und Rosengartengruppe im Naturpark Schlern-Rosengarten und lässt sich über viele Wanderwegen erreichen. So zum Beispiel von St. Zyprian aus durch das Tschamintal und die beeindruckende Bärenloch Schlucht.

Weitere Aufstiegsvarianten ergeben sich vom Fassatal aus, von weiteren Schutzhütten wie z.B. der Grasleitenhütte oder der Grasleitenpasshütte über den Malignonpass aus oder von Compatsch auf der Seiser Alm aus kommend über die Rosszahnscharte. 

Auf der Seiser Alm mit Blick auf den Schlern
Platt- und Langkofel verstecken sich in den Wolken
der Bohlenpfad aufwärts

Wer möglichst wenig Höhenmeter zu Fuß erklimmen mag, wält die Variante von der Seiser Alm aus kommend. Den größten Höhenunterschied kann man hier, dank der Seiser-Alm-Bahn bis nach Compatsch überwinden. Im Anschluss nimmt man noch den Panorama-Sessellift hinauf zum Hotel Panorama.

Vom Lift aus hat man schon einen guten Überblick auf die Seiser Alm, die größte Hochalm Europas. In östlicher Richtung erblickt man die markanten Berge Platt- und Langkofel und in südlicher Richtung erheben sich die Rosszähne, Roterdspitze und der Schlern und grenzen die Seiser Alm zum Rosengarten hin ab.

Der Weg zur Tierser Alpl Hütte hin führt vom Lift aus über Bohlenpfade und Almwiesenwege hinauf in Richtung Rosszahnscharte. Dabei schweift der Blick immer wieder über die weitläufige Alm. Knapp 2 Stunden sind es laut Wegweiser bis zur Tierser Alp.

Der Weg hinauf zur Rosszahnscharte
Die Sonne ist über dem großen Rosszahn zu erahnen
Steffen vor einem kleinen Felsturm

Mit jedem Schritt auf die Rosszähne zu, wird das Gelände steiler. Auf der rechten Seite liegt die Sattler Schwaige, ein kleines Restaurant in dem man einheimische Kost und hausgemachten Kuchen genießen kann. 

Da es in diesem Jahr schon früh Schnee in den Höhenlagen der Alpen gegeben hat, ist der Weg teilweise beschwerlich, da man sich gelegentlich durch hohe Schneeverwehungen kämpfen muss. Bei guten Wetterbedingungen ist der Bergwanderweg sonst kein Problem und es gilt bis zur Scharte nur 485 Höhenmeter zu erklimmen. 

Je höher man gelangt, desto weiter kann man ins Tal rund um Kastelruth hinab blicken. Nach knapp 1,5 Stunden hat man dann die Forcella Denti di Terrarossa, wie die Rosszahnscharte auf italienisch heißt, erreicht. Der Blick öffnet sich hinab ins Fassatal und gegenüber erhebt sich die MolignonspitzMolignon di Mezzo – 2820 m ).

Holzbank an der Rosszahnscharte
Großer Rosszahn
Rifugio Alpe di Tires

Nach der Überschreitung der Rosszahnscharte auf einer Höhe von 2499 Metern gelangt man auf breiteren Pfaden hinab zur Tierser Alpl Hütte. Zur rechten Seite ragen die Rosszähne bizarr und steil auf. 

Zwischen den Felsen verbirgt sich dort, oberhalb der Hütte, der Maximilan-Klettersteig, welcher den großen Rosszahn mit der Roterdspitze verbindet. Beide Gipfel liegen interessanter Weise auf einer Höhe von 2655 Metern.

Wenig später reicht man dann das Tagesziel. Die ursprüngliche Schutzhütte wurde hier, direkt am Fuß der Rosszähne, zwischen 1957 und 1963 errichtet. Zuletzt wurde das Rifugio Alpe di Tires 2015 erneuert und bietet aktuell 72 Übernachtungsplätze in Zimmern und Lagern.

79 € kostet hier eine Übernachtung mit Halbpension und das Team der Hüttenwirtsleute Judith und Stefan versorgt einen mit leckeren Speisen und Getränken, um die Akkus wieder aufzuladen.

Tourinfo

Schwierigkeit

leicht

Streckenlänge

4,8 km

Dauer

2 Std

Aufstieg

485 m

Abstieg

68 m

GPS Download

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