Am dritten Tag der Hüttentour durch den Rosengarten stand eigentlich die Begehung des Kesselkogel-Klettersteigs auf den 3006 Meter hohen Berg direkt vor dem Rifugio Passo Principe auf dem Programm. Nach der Überschreitung sollte es noch weiter gehen zur Antermoia Hütte ( Rifugio Antermoia ) und danach wieder zurück zum Grasleitenpass.
Aber wenn man morgens aufwacht und draußen quasi der Winter mit samt Sturmböen einzug gehalten hat, wird einem schnell klar das auch diese Unternehmung schon vor dem Start gescheitert ist. Also musste auch an diesem Tag eine Plan B her.
Nach einem ziemlich ausgedehnten Frühstück und unzähligen Blicken in die unterschiedlichsten Wetter-Apps viel die Wahl auf einen kurzen Abstieg durchs Vajolettal zum Rifugio Vajolet am Fuße der Vajolettürme ( 2821 m ) um dort ein leckeres Mittagessen zu sich zu nehmen. Und noch dazu kann man dabei gleich mal das Gelände und die Bedingungen für den Folgetag in Augenschein nehmen.
Gut das die Winterausrüstung mit im Gepäck war und man sich etwas wärmer anziehen konnte. Beim Gang vor die Tür der Schutzhütte wurde man erst mal mit einer steifen Briese begrüßt und der in der Nacht gefallene Schnee wurde fleißig durch die Luft gewirbelt.
Vor der Grasleitenpasshütte befindet sich ein Plateau für Hubschrauber-Versorgungsflüge an dem auch die Wege zum Antermoiapass und hinab ins Tal abzweigen. Durch hüfthohe Schneeverwehungen geht es auf den, zu Beginn, etwas steileren Bergpfad. Der Weg schlängelt sich unterhalb der Schutzhütte am Fels entlang und verläft dann größtenteils mittig oder an der rechten Seite talwärts.
Je weiter man absteigt desto imposanter werden die Vajolettürme die sich vor einem auftürmen. Diese bizarre Felsformation liegt im Zentrum der Rosengartengruppe und besteht, wie der Name ja schon sagt, aus meherer Türmen. Kletterfans kommen hier im Sommer voll auf Ihre Kosten, da sich dort zahlreiche und namhafte Kletterrouten finden.
Wenige Minuten später kommt das erste mal das Rifugio Vajolet in Sicht. Nur wenige Meter neben der Vajolethütte findet sich mit dem Rifugio Paul Preuss eine weitere Schutzhütte auf der Anhöhe. Beide Hütten lassen sich auch von Vigo di Fassa im Fassatal über Wanderwege gut zu Fuß erreichen.
Beliebt sind beide Rifugios als Ausgangspunkt für Wanderungen, Klettersteige oder die alpinen Klettereien in dem Gebiet. In der Vajolethütte finden 130 Personen eine Schlafplatz und in der schon 1913 erreichteten Preusshütte, welche deutlich kleiner ist, finden 10 Übernachtungsgäste einen Platz.
Die Vajolethütte ist sogar noch etwas älter als die Preusshütte und die ursprüngliche Hütte wurde hier schon 1897 errichtet. Auf der Webseite des Rifugio Vajolet bekommt man die Info, dass man neben lokalen Spezialitäten mittlerweile auch glutenfreie und auch vegane Mahlzeiten bekommt. Eine Übernachtung mit Halbpension kostet für Mitglieder eines Alpenvereins 47 €.
Nach einem sehr leckeren Mittagessen geht es wieder zurück zum Grasleitenpass. Da sich das Wetter allmählich wieder beruhigte, bot sich nach dem Erreichen des Rifugio Passo Principe und einem warmen Getränk noch ein kurzer Anstieg zum Antermoiapass an.
Bei winterlichen Bedingungen wird der Weg hinauf zur Passhöhe mehrmals am Tag vom Hüttenwirt der Grasleitenpasshütte gespurt. Am Fuß des Kesselkogel geht es im Schutz der Felswände langsam bergauf. Etwa 200 Höhenmeter sind es bis zum höchsten Punkt am Pass.
Von hier aus kann man zur etwa 1 Kilometer entfernten Antermoiahütte und einem kleinen Bergsee ( Antermoiasee ) laufen, oder die Gipfelpfade zur Cima Larsec ( 2861 m ) sowie zur Cima die Laussa ( 2876 m ) weiter hinaufsteigen.
Tourinfo
Schwierigkeit
leicht
Streckenlänge
7,6 km
Dauer
3 Std
Aufstieg
628 m
Abstieg
634 m
GPS Download
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