Eine viertägige Hüttentour der DAV Sektion Fulda durch das Fürstentum Liechtenstein war der Plan. Und was haben wir bekommen? Eine fürstliche Hüttentour bei Kaiserwetter. Besser hätten die Bedingungen nicht sein können. Nicht ein einziges Wölkchen ließ sich am ersten Tag der Tour blicken. Aber zunächst erstmal der Reihe nach. Von Fulda aus ging es gemeinsam mit einem PKW Richtung Süden. Dank der freundlichen Unterstützung der Liechtensteiner Tourist-Information, die nicht nur die Reservierung der Unterkünfte für mich übernahm, sondern auch alle anderen Fragen im Vorfeld der Tour gekonnt beantwortete, wussten wir von einem kostenlosen Parkplatz direkt hinter dem Grenzübergang Schaanwald/Feldkirch.

Etwa viereinhalb Stunden benötigt man von uns bis in den sechstkleinsten Staat der Erde. Nach dem wir also den Parkplatz gegenüber des dortigen Casinos gefunden hatten, wurden die Wanderschuhe geschnürt, der Rucksack aufgesetzt und dann ging es auch schon los. Dank der Alpenvereinsaktiv-App wussten wir, dass eine Aufstieg von gut 4 Stunden vor uns lag. Und wie pflegte Marc schon am Parkplatz zu sagen: „ich hör das erste Bier schon rufen!“ Also gab es keinen Grund Zeit zu verlieren.

Vorbei an der Firma Kaiser ging es auch schon leicht bergauf. Wenig später folgt der Grenzsteig, wie der Name schon sagt, entlang der Grenze zwischen Österreich und Liechtenstein. Dieser Grenzsteig teilt sich hier den Weg mit dem Liechtenstein-Weg. Zunächst mit moderatem Anstieg, wird der Weg zunehmend steiler. Bis zum Grillplatz Rüfen schon ein toller Bergwanderweg, der größtenteils vom Blätterdach geschützt ist. Bei 26 Grad im Spätsommer, eine Tatsache die nicht zu unterschätzen war. Auf einer breiten Schotterstraße geht es weiter zur Paulahütte. An einigen Stellen genießt man einen tollen Blick ins Rheintal.

breite Schotterpiste
Blick ins Rheintal und hinüber zum hohen Kasten
Paulahütte mitten im Wald
Von der Paulahütte aus folgt der Weg nur noch kurz der Schotterpiste und zweigt in der folgenden Serpentine in den Wald ab. Über einen wurzeligen Pfad geht es weiter bergauf. Für einen kurzen Moment aber deutlich steiler, als auf dem breiten Weg davor. Soabld man den nächsten Fahrweg erreicht steht man vor einem Wegweiser. Bis zur Gafadurahütte sind es ab hier, via Gerawald noch etwas mehr als eine Stunde.

Auf einer Höhe von etwa 1200 Metern zweigt der nächste Pfad zur rechten Seite ab. Das was dann folgt, ist ein grandioser Bergwanderweg der richtig Spaß beim Wandern macht. Und das, obwohl es zunächst auch erstmal wieder etwa 75 Höhenmeter nach unten geht. Danach schlängelt sich der Weg entlang des Hangs unterhalb der Sarojahöhe (1659m). Es geht immer wieder ein klein wenig auf und ab. Berg-Bachläufe, in denen man das schlechtere Wetter der letzten Tage noch erahnen kann, müssen gequert werden.

Alles in allem lässt sich aber auch dieser Abschnitt sehr gut laufen. Ausgesetzte Stellen sucht man hier vergebens. 1,5 Kilometer geht es zunächst so weiter, bis dann der nächste steilerer Anstieg hinauf zu einer Alm folgt. Diese liegt wiederum nur unweit der Uli-Marris-Hütte. Von der Almwiese aus hat man einen tollen Blick auf das Drei-Schwestern-Massiv, das sich vor einem auftürmt. So kann man auch schon grob erahnen, was am Folgetag auf eine wartet. An der Alm vorbei führt der Wanderweg einmal quer durch die Wiese hinauf.

feinste Wurzelpfade
abenteuerliche Bergbach-Querung
Bergwanderweg im Wald
Nun ist es tatsächlich nicht mehr weit bis zur Gafadurahütte. Es folgt nochmals ein kurzes Waldstück mit wurzeligen Abschnitten. Etwas unterhalb der Hütte trifft der Wanderweg auf einen anderen, von Planken aus heraufkommenden Wanderweg. Hier haben wir dann auch zum ersten mal andere Wanderer getroffen, die ebenfalls beim Aufstieg waren. Einen kurzen Hang, der im Spätsommer übersäht ist mit Herbstzeitlose, gilt es nun nur noch zu bewältigen und dann steht man unmittelbar vor der Gafadurahütte.

Die ehemalige Jagdhütte wurde vor einigen Jahren umgebaut und ist nun eine von zwei Berghütten des Liechtensteiner Alpenvereins. Sie liegt auf einer Höhe von 1428 Metern etwas unterhalb des Sarojasattels am Osthang des Rheintals. Und genau in das Rheintal genießt man, von der Terrasse aus, einen grandiosen Ausblick. Zu den gegenüberliegenden Gipfeln zählen unter anderem Altmann (2435m), Wildhauser Schafberg (2373m), Groß Fulfirst (2384m) und Alvier (2343m), die alle samt in der Schweiz liegen. 

Nach einem ausgiebigen und sehr guten Abendessen hatten wir noch das Glück, einen faszinierenden Sonnenuntergang erleben zu dürfen. Der Blick in das nächtliche Rheintal mit den beleuchteten Orten ist auch nicht von schlechten Eltern. Die Gafadurahütte hat übrigens nur 14 Übernachtungsplätze. Rechtezeitiges Reservieren kann da definitiv nicht schaden. Vor allem, da die Hütte gerne als Ausgangspunk oder Ziel bei der Überschreitung des Drei-Schwestern-Massiv genutzt wird. Viele Tagesgäste kommen ebenfalls gerne zu Fuß oder mit dem Mountainbike hier herauf und werden von dem Team um das Hüttenwirtspaar Tschiggfrei gekonnt umsorgt.

Almwiesen vor dem Drei-Schwestern-Massiv
Gafadurahütte
Sonnenuntergang an der Gafadurahütte

Tourinfo

Schwierigkeit

mittel

Streckenlänge

8,7 km

Dauer

4 Std

Aufstieg

1085 m

Abstieg

111 m

GPS Download

See You on the Outside Aufstieg zur Gafadurahütte  GPX

50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) (m)
Keine Höhendaten
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Höhengewinn: Keine Daten
Höhenverlust: Keine Daten
Dauer: Keine Daten