Am zweiten Tag, unseres Kurzurlaubs im Elbsandsteingebirge, stand mein erster Klettersteig auf dem Programm. Wir fuhren mit dem Auto ins Kirnitschtal bis nach Beuthenfall. Geplant war die Tour eigentlich von Schmilka aus, was allerdings mit Zustieg und Abstieg etwa 5 Stunden in Anspruch genommen hätte. Da wir aber noch auf die Bastei wollten entschieden wir uns zu Plan B.
Von Beuthenfall führt der Waldweg gleich mal ordentlich bergauf, was sich durch die Ausrüstung im Rucksack deutlich bemerkbar machte. Der Weg schlängelt sich schön durchs Tal gen Felsen. Nach etwa einer halben Stunde fanden wir dann den Zustieg zum Klettersteig. Am Waldweg ist jedoch nur ein Kletterfelsen ausgeschildert. Leider wird dort der Klettersteig als solcher nicht direkt beschrieben, aber unsere Wanderkarte der Region und das GPS ließen uns nicht im Stich und wir fanden den Einstieg, zudem man jedoch erst mal eine länger Treppe hinauf überwinden muss.
Spätestens da sollte man seine Ausrüstung anlegen. Auf dem Weg fanden wir auch dort wieder einige Leute, denen gewisse Empfehlungen wohl einfach egal sind. Aber in der Klettersteigbeschreibung wird auch dringend davon abgeraten den Steig ohne ausreichende Ausrüstung wie ein Klettersteigset zu begehen. Helm und gutes Schuhwerk versteht sich von selbst.
Und dann ging es los. Einhängen, weiterziehen, hochdrücken, umklippen, usw. Stetig bergauf, was bei schwül-warmen Temperaturen am Morgen schon anstrengend war. Mit wenigen Schritten gelangt man dann schnell in schwindelerregende Höhen und man könnte eigentlich ständig Fotos machen.
Die Felstürme aus Sandstein sind monumental und schauen spektakulär aus. Sie tragen so tolle Namen wie Bloßstock, Nonnengärtner, Klosterwächter, Amboss, Brosinnadel oder Teufelsspitze. Unzählige Felsformationen sind, je höher man gelangt, auszumachen. Und alle gehören in diesem Bereich zu den Affensteinen.
Nach dem ersten Teil kommt eine Stelle an der es gut ist, wenn man keine Platzangst hat. Ein kleiner Vorplatz lädt zu einer Verschnaufpause ein. Dann geht es direkt in eine Felsspalte etwa 5 bis 6 Meter hinein. Am Ende geht es dann wieder über Eisenleitern nach oben.
Und eh man sich versieht, ist das Vergnügen auch schon wieder rum. Schade dass der Klettersteig dann doch recht kurz ist. Aber die Erfahrung war einfach genial. Am Plateau angekommen ging es dann über die Zwillingsstiege wieder runter ins Tal.
Kurz und gut. Etwa zweieinhalb Stunden benötigten wir für die ganze Runde. Viel länger hätte es auch nicht dauern dürfen, da leider das Wetter wieder schlechter wurde und sich das nächste Gewitter ankündigte.
Tourinfo
Schwierigkeit
leicht
Streckenlänge
5,5 km
Dauer
2,5 Std
Aufstieg
338 m
Abstieg
341 m
GPS Download
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Hallo,
das ist Quatsch, was sie oben schreiben, dass manchen Leuten die Beschreibungen egal sind.
Die Häntzschelstiege ist eine Stiege und kein Klettersteig; weiterhin wird in allen meinen Beschreibungen davon gesprochen, dass eine Klettersteigausrüstung für ängstliche Menschen möglich ist, aber in der Sächsischen Schweiz unüblich ist und die Stiege dies auch nicht erfordert.
Ich bin Klettersteiggeher, um meine Höhenangst zu mindern, was auch klappt, trotzdem fühle ich mich auf klassischen Klettersteigen mit Ausrüstung immer gut geschützt. Aber die HS bin ich bisher schon mehrfach ohne Ausrüstung gelaufen und hatte noch nie Probleme…
Gruß
dgu
Hallo dgu,
sorry, aber ich verstehe Ihren Kommentar nicht. Okay, das Klettern in der Sächsischen Schweiz ist etwas speziell, das verstehe ich. Aber auf den mir bekannten Seiten ( 1. https://klettersteig.de/klettersteig/haentzschelstiege/6 2. https://www.via-ferrata.de/klettersteige/topo/haentzschelstiege-klettersteig-haentzschelstiege 3. https://www.bergsteigen.com/touren/klettersteig/haentzschelstiege/ ) sowie in meinem Klettersteigführer Deutschland werden die Häntzschelstiege als Klettersteig der Kategorie B bezeichnet. Und egal welche Kategorie ein Klettersteig hat, die Empfehlung für die Grundausrüstung ist für allen Kategorien gleich. Dazu gehören nun mal ein Klettergurt, ein Klettersteigset und ein Helm. Dies sind natürlich nur Empfehlungen. Und ja, ich klettere selber deutlich schwieriger im Fels, in der Halle oder auch in Klettersteigen und würde mir die Häntzschelstiege prinzipiell auch ohne Ausrüstung zutrauen. Aber ob man dies auf Grund der Empfehlung tun sollte muss jeder für sich entscheiden. Es sind bekanntlich schon in einfachen Klettersteigen Profibergsteiger/Kletterer tödlich verunglückt. Es kann immer etwas passieren. In einem öffentlichen Blogbeitrag daher eine Empfehlung abzugeben, dass man einen Klettersteig ohne Ausrüstung begehen kann wäre aus meiner Sicht grob fahrlässig! Daher stehe ich zu dem was ich geschrieben habe.
Beste Grüße, V