Lochbachklamm
Wildromantische Klamm mit schmalen Pfaden und vielen Holzbrücken im Naturpark Knüll
Rotkäppchenland
Entdeckungstour im Knüllwald
Wenn man mit der Familie und ein paar Freunden ein ganzes Wochenende auf dem Campingplatz Wallenstein verbringt, gehört ein Besuch der Lochbachklamm natürlich zum Pflichtprogramm. Erst recht, wenn diese nur einen Steinwurf vom Campingplatz entfernt liegt. Nach der Anreise am Vortag und einer kühlen ersten Nacht im Dachzelt wurde das Wetter am zweiten Tag unseres Kurztripps etwas besser und so ging es angenehmer Temperatur und Sonnenschein zu Fuß Richtung Klamm. Zuvor musste natürlich noch die Burgruine Wallenstein ein weiteres Mal belagert werden, da diese direkt auf dem Gelände des Campingplatzes liegt und unser Weg direkt daran vorbei führte.
Die Lochbachklamm ist ein so genanntes Kerbtal im nordhessischen Knüllwald (Schwalm-Eder-Kreis) die vom namensgebenden Lochbach durchflossen wird. Auf schmalen Pfaden führt ein 1,2 Kilometer langer Weg durch die verwunschene Schlucht. Moosbedeckte Felsen, mehr oder weniger steile Hänge und der plätschernde Lochbach verleihen der Szenerie eine wildromantische Atmosphäre. An vielen Stellen gibt es freigelegte Felsformationen aus Buntsandstein zu bewundern und es gilt einige hölzerne Brücken zu überqueren. Wer mag, kann den etwa 8 Kilometer langen Premium-Rundwanderweg Lochbachpfad erwandern.
Da wir aber mit einigen Kids unterwegs waren und diese nicht alle gleichermaßen für etwas längere Wandertouren zu begeistern sind, entschieden wir uns für eine kürzere Variante. So ging es dann vom Campingplatz aus in den Ort Wallenstein, durch die Klamm hindurch und genau den selben Weg auch wieder zurück. Selbst dabei mussten die Kids mit Snacks, Getränken und einigen Spielen auf der Strecke bei Laune gehalten werden.
Entlang dem Lochbach
Der Weg durch die Klamm
Vom Campingplatz sind es ca. 500 Meter bis in die Ortsmitte hinein. An der Bushaltestelle in der Knüllstraße kann man ein Model der ehemaligen Burg Wallenstein bewundern und sich ein Bild davon machen, wie die Burg im Mittelalter mal ausgesehen hat. Danach folgt man der Straße am Lochbach und am Eibig und erreicht wenig später den Waldrand. Während der Lochbach gemächlich dahin plätschert, entdecken die Kinder den ersten kleinen Hang und fangen an, die Umgebung eigenständig zu erkunden und eigene kleine Abenteuer zu bestehen. Da fühle ich mich doch glatt in meine Kindheit zurück versetzt. Wenn man wie wir, eine Biologin dabei hat, wird natürlich gleich die Wasserqualität des Bachs geprüft und an Hand von Bachkrebsen und weiteren Indizien für gut befunden. Hier ist die Welt also noch in Ordnung.
Schnell gelangt man weiter in die Klamm und mehr und mehr wird die Klamm ihrem Namen auch gerecht. Der Wanderweg verläuft immer in Bachnähe und quert ohn an vielen Stellen. Wenn ich mich nicht verzählt habe, warten insgesamt 15 Brücken auf die Großen und Kleinen Entdecker. Wobei die Kleineren dank Matschhose und Gummistiefeln eher das Bachbett interessant finden und dies auch hin und wieder als Weg nutzen. Wirklich tief ist der Bach nur an sehr wenigen stellen. Das wird aber je nach Jahreszeit und Regenmengen sicher unterschiedlich sein. Aufpassen sollte man allerdings bei den nassen Steinen, wovon viele doch sehr rutschig sind.
Abenteuer im Knüllwald
Bilder aus der Lochbachklamm
Über viele Brücken musst Du gehen
Hinauf zur Ebigsgraben-Hütte
Der Weg hinauf zur Ebigsgraben-Hütte ist ca. 1,5 Kilometer lang. Dort findet sich auch ein Torbogen mit der Aufschrift Lochbachklamm. Bevor man die Hütte und den Torbogen aber genau unter Augenschein nehmen kann, gilt es die Klamm zunächst in Gänze zu erkunden. An manchen Stellen geht es über wurzelige Pfade mal etwas bergauf, während an anderen Stellen Wegabschnitte mit Geländer für Sicherheit sorgen und man auf den ganzen Brücken trockenen Fußes den Bauchlauf überqueren kann. Je weiter man hinauf gelangt, desto schmaler wird auch die Klamm.
Während man vom Ort her kommend überwiegend auf einem Weg oder Pfad unterwegs ist, ist man weiter oben eher auf befestigten Wegabschnitten mit Brücken und einer Art Bohlenpfad unterwegs. Familienfreundlich bleibt die Tour aber auf der ganzen Strecke. Allerdings ist sie für Kinderwagen nicht geeignet. Es sei denn man hat einen geländegängigen Kinderwagen von Thule, Queridoo und Co. Allerdings müssten diese auch an einigen Stellen getragen werden. Hat man dann das Ende erreicht, durchschreitet man dann den schon erwähnten Torbogen.
Zur Rast bietet sich entweder die Ebigsgraben-Hütte an, oder man nutzt vorher im Wald einen geeigneten Platz, an dem man die Kids gut im Auge behalten kann. Für den Rückweg bieten sich dann unterschiedliche Varianten an, wenn man nicht gerade den Premium-Rundwanderweg läuft. Auf beiden Seiten der Klamm gibt es Forstwege die zurück nach Wallenstein führen, oder man folgt der Klamm gerade wieder auf genau dem Weg, auf dem man hinauf gelangt ist.
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Tourinfo

Schwierigkeit
leicht

Streckenlänge
5,9 km

Dauer
3 Std

Aufstieg
163 m

Abstieg
154 m
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