Angekommen im Elbsandsteingebirge haben Wir erst mal unsere Unterkunft bezogen. Ein schönes kleines Hotel Namens „Landhaus zum Erbgericht“ in Cunnersdorf. Am nächsten Morgen ging es nach einem ausgiebigen Frühstück mit dem Auto nach Bad Schandau, der Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung. Auf dem Weg dahin sprießen schon die ein oder anderen Felsen aus dem Boden und man hat schon ne Grobe Vorstellung was noch kommt.
Mit dem elektrischen Aufzug geht es gleich mal 50 Meter nach oben und von Dort führt der Malerweg in den Ortsteil Ostrau. An dessen Ortsrand erlauben die Felder einen freien Blick auf Schrammsteine und den Falkenstein. Laut Wanderführer ist der Falkenstein wohl die Wiege des Felskletterns im Elbsandsteingebirge. Führ uns Flachlandtiroler und Steinwanderklimmer natürlich ein wahnsinnig beeindruckender Anblick.
Da irgendwann mal Klettern wäre ein Traum. Aber ein Turm mit 381 Metern ist halt auch erst mal ne Hausnummer. Passsagen mit mal eben bis zu 190 Meter steil abfallenden Wänden sind da an der Tagesordnung.
Bevor wir den Anstieg angehen konnten, führte der Weg erst mal bergab zur Schrammsteinbaude. Von dort geht es ordentlich bergauf vorbei am Schrammsteintor auf den Lattengrad. Und jede Ecke um die man kommt eröffnet einen noch beeindruckenderen Blick wie den vorrangegangenen. Und als Kletterer fangen die Finger an zu jucken, vor allem wenn man die zahlreichen kleinen Punkte in den Wänden sieht, die sich da gekonnt gen Himmel bewegen.
Der Weg führt, meist gut befestigt und ab und an über Holz- oder Stahlleitern, stetig bergauf und man frisst gut Höhenmeter. Und die Aussicht wird wieder und wieder immer schöner. Was für eine Landschaft. Atemberaubend. Den ersten „Höhepunkt“ erreicht man dann mit dem Schrammsteinaussichtspunkt. Ist sehr zu empfehlen und bei dem sehr sommerlichen Wetter hat man einen fantastischen Ausblick weit bis in die Tschechei. Die Grenze ist da dort wirklich nur einen Steinwurf entfernt.
Der Malerweg folgt dann dem Jägersteig und dem Schrammsteingradweg weiter gen Osten. Affensteine und Carolafelsen sind die nächsten Ziele und führen über traumhafte Wege mal auf mal ab. Und auch auf diesen Wegen kommen einem Leute entgegen die scheinbar überall in Flipflops rumlaufen. Ich selber kann da aber nur den Wanderführer zitieren und dringen zu gutem und knöchelhohem Schuhwerk raten. Eine Gewisse Trittsicherheit kann auch nicht schaden, ist aber nicht zwingen nötig. Wirklich knifflige Stellen lässt der Wanderweg meistens aus, oder sie liegen nicht direkt am Weg.
Es geht aber noch krasser. Ein junges Pärchen, welches uns entgegen kam, war dort oben mit dem Mountainbike unterwegs. Jaaaaa, mit dem Mountainbike. An sich ja nichts schlimmes, aber dort ist Fahrradfahren nicht erlaubt und auch nicht wirklich zu empfehlen. Eine falsche Bewegung oder zu spät gebremst, und es geht mehr als steil runter. Wobei ich schon sagen musste das die Beiden Ihre Räder geschoben und getragen haben, es wäre eine neuer Trendsport: Mountainbike-Hiking. Auf den Wegen, von denen wir grade kamen, echt ne gewagte Sache.
Über den Reitsteig gelangten wir dann, vorbei am kleinen Winterberg und durch ein Waldgebiet, zum großen Winterberg. Der Berg mit seinen 556 Metern war an diesem Tag unser höchster Punkt und das dortige Lokal ein willkommener Ort zur Pause. Nach einer Stärkung und kühlen Getränken machten wir uns dann auf den Abstieg, wieder gen Elbe zum Ort Schmilka. Über Trails, Treppen und alte Pflasterstraßen führt der Weg in kurzer Zeit von ganz oben nach ganz unten. Und mit einem Gewitter im Nacken waren wir dann auch glücklich als die ersten Häuser des kleinen Ortes zu sehen waren.
Da das Wetter dann leider nicht besser wurde entschlossen wir uns den Bus von Schmilka zurück nach Bad Schandau zu nehmen. Eigentlich wollten wir die ca. 5 km noch laufen, aber das Gewitter machte uns da einen Strich durch die Rechnung. Aber es war auch so eine tolle Wanderung die ich jedem sehr ans Herz legen kann.
Tourinfo
Schwierigkeit
mittel
Streckenlänge
17 km
Dauer
7,5 Std
Aufstieg
745 m
Abstieg
757 m
GPS Download
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