Der 1735 Meter hohe Monte Gambarogno liegt oberhalb des gleichnamigen Orts Gambarogno am Ostufer des Lago Maggiore in den Luganer Vorlapen. Nicht umsonst ist der leicht zugĂ€ngliche Berg ein beliebtes Ausflugsziel. Genau zwischen Monte Gambarogno und dem weiter östlich gelegenen Monta Tamaro (1962 m) liegt die Alpe di Neggia, ein Sattel auf 1395 Metern. Dieser ist mit dem eigenen Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar. Von hier aus erreicht man den Gipfel in kurzer Zeit und auf relativ leichten Wegen.Â
Okay, by fair means wĂŒrde bedeuten, dass man vom Ufer des Lago hinauf lĂ€uft. Prinzipiell bin ich ja auch fĂŒr solche Unternehmungen immer zu haben. Da wir aber mit unserem Sohn in der Kraxe und unseren VĂ€tern unterwegs waren und fĂŒr den frĂŒhen Nachmittag Gewitter gemeldet waren, entschieden wir uns fĂŒr eine kurze Tour vom Sattel aus. Hier hat es auch ausreichend viele ParkplĂ€tze direkt am Einstieg des Bergpfads.Â
Nachdem man also die knapp 30 Serpentinen mit dem Auto vom See aus auf der teils sehr engen StraĂe bewĂ€ltigt hat, die Wanderschuhe geschnĂŒrt sind und der Rucksack, bzw. die Kraxe mit Kind auf den Schultern ruht, kann es auch endlich losgehen. Vorweg lohnt sich aber zunĂ€chst der kurze Weg hinĂŒber zum Ritrovo di Neggia, einem ehemaligen Hotel von dessen Terrasse aus man eine grandiosen Blick bis hinĂŒber ins Valle Verzasca und den dortigen Staudamm genieĂt. Â
In nordwestlicher Richtung beginnt der Bergpfad direkt an der StraĂe. ZunĂ€chst quert man die Weide bis zu einer schattenspendenden Baumgruppe. Der Weg ist hier schon ziemlich ausgewaschen und daher sehr wurzelig. Es folgt noch eine kurze Passage ĂŒber die Weide, bevor es zunĂ€chst in einem WaldstĂŒck weiter bergauf geht. Der Pfad ist nicht sonderlich steil. Meist folgen auf kurze Anstiege lĂ€ngere gerade Wegabschnitte, die teils sogar etwas nach unten fĂŒhren. Alles in allem ist der Weg sehr gut zu laufen.
Nach etwa einem halben Kilometer wird das GelĂ€nde deutlich felsiger. Ăber Steinstufen erklimmt man schnell weitere Höhenmeter. Zunehmend wird die Aussicht auf den Lago Maggiore immer besser. SpĂ€testens am Abzweig, wo einer der Wege vom Seeufer hinauf kommt, erblickt man den nördlichsten Teil des 66 Kilometer langen Sees. Dieser Blick hinab auf das Maggia-Delta bei Locarno ist einfach grandios. Die ganze Szenerie ist atemberaubend schön. Wer das erblickt, weis genau warum in dieser Region viele Menschen gerne Urlaub machen und die Zeit genieĂen.
Von hier aus verlĂ€uft der Bergweg wieder gen SĂŒden und der Gipfel des Monte Gambarogno ist schon auszumachen. Meter fĂŒr Meter geht es weiter hinauf. Es folgt noch eine kleine Serpentine und dann ein letzter flacher Anstieg hinauf zu zwei steinernen GebĂ€uden, die vermutlich landwirtschaftlich genutzt werden. Bis zum eigentlichen Gipfel sind es dann nur noch wenige hundert Meter. Da die Wetterlage aber zunehmend gewittrig wurde, entschieden wir uns, nach einem kurzen Stop am Aussichtspunkt Punto Panoramico, fĂŒr den direkten Abschnitt. Dies stellte sich spĂ€ter noch als Weise Entscheidung heraus.
Der Abstieg ist zunĂ€chst noch sehr steinig. Mit einer Kraxe auf dem RĂŒcken und dem Kind darin, gilt es also etwas vorsichtiger zu laufen. Ein groĂer Strommast weist einem den Weg. Aber verfehlen kann man den Ausgangspunkt am Passo dell Alpe di Neggia so gut wie gar nicht. Zumindest bei gutem Wetter, denn der Bergpass ist die ganze Zeit im Blick. Schnell verliert man also wieder an Höhe und kommt dem Parkplatz wieder nĂ€her.
Etwas unterhalb des Strommastes gelangt man auf eine Wiese, die in den Wintermonaten als Skipiste dient. WĂ€hrend man weiter hinablĂ€uft, sollte man gelegentlich mal den Blick Richtung SĂŒden schweifen lassen. Ab einer gewissen Höhe hat man nĂ€mlich einen fantastischen Blick auf den weiter sĂŒdlich gelegenen Teil des Lago Maggiore. Der in selber Richtung liegende schöne Ort Indemini ist nicht auszumachen. Liegt aber quasi nur einen Steinwurf entfernt.Â
Ăber die Wiese, auf der sich im Sommer zahlreiche bunte Blumen finden, geht es wieter bergab. Hornklee und Enzian gehören unter anderm zur farenfrohen Blumenpracht. Nach etwas mehr als 2 Stunden, waren wir wieder zurĂŒck am Auto. Okay, fĂŒr den Gipfel hĂ€tte die Zeit bis zum Gewitter tatsĂ€chlich noch gereicht. Aber mit dem Sohnemann in der Kraxe war es fĂŒr uns die richtige Entscheidung. Denn als wir zurĂŒck in Ascona am Hafen waren, um dort noch ein Eis zu essen, zuckten die ersten Blitze ĂŒber dem Monte Gambarogno.Â
Tourinfo
Schwierigkeit
leicht
StreckenlÀnge
4,0 km
Dauer
2 Std
Aufstieg
351 m
Abstieg
345 m
GPS Download
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