Wandern mit Olympiasieger Sven Fischer

Die Tourist-Information aus Schmalkalden bietet für sportbegeisterte Wanderer eine ganz besondere Möglichkeit die Gegend, rund um die Fachwerk- und Hochschulstadt im thüringischen Landkreis Schmalkalden-Meiningen, zu erkunden. Und zwar zusammen mit dem ehemaligen Biathlonstar und Olympiasieger Sven Fischer. 

Als ich davon erfahren habe, war schnell klar, dass dies ein tolles Geschenk für meinen Dad zum Geburtstag wäre. In unserer Familie existiert schon, so lange ich denken kann, eine gewisse Begeisterung für den Wintersport, den Sven Fischer viele Jahre lang erfolgreich betrieben hat. Da lag es natürlich auch nahe, selbst an der Wanderung teilzunehmen. 

Unter dem Motto: Wandern mit Olympiasieger und Ehrenbürger Sven Fischer bietet die Tourist-Information normalerweise fünf Termine pro Jahr an. Da die Stadt Schmalkalden dieses Jahr vom 9. bis 11. Juni noch Gastgeber des Thüringentag ist, werden dieses Jahr nur 3 Termine angeboten. Alle Touren haben unterschiedliche Längen und sind in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ausgeschrieben. Somit ist sicher für jeden etwas dabei. 

Treffpunkt war für uns der kostenlose Parkplatz an der Mehrzweckhalle in der Teichstraße, unweit der malerischen Altstadt. Kurz nach unserer Ankunft war dann auch schon der eigentliche Star der Tour am Ausgangspunkt und begrüßte jeden erstmal per Handschlag. Ungefähr 30 Wandergesellen aller Altersklassen scharten sich, bei der ersten Wanderung 2023, um den sympathischen Ex-Biathleten.

Unterstützt wird Sven Fischer bei jeder Wanderung von einem Tourenleiter des Rhönklub Schmalkalden sowie einer Mitarbeiterin der Tourist-Information. Nachdem jeder Teilnehmer noch mit einer kulinarischen Überraschung aus der Region ausgestattet, die Runde von knapp 8 Kilometern noch vorgestellt und Sven die ersten Fragen beantwortet hatte, ging es dann auch schon in südlicher Richtung los in die Altstadt mit den vielen faszinierenden und sehenswerten Fachwerkhäusern.

Ich bin schon mehrfach durch Schmalkalden gefahren, hätte aber nie erwartet eine so schöne Stadt vorzufinden. Mal wieder bin ich von Thüringen positiv überrascht worden. Das Stadthotel Patrizier, die Haargasse, das ehemalige Volksbad sowie das Zinnfigurenmuseum an der Stadtkirche St. Georg sind nur einige der Highlights auf den ersten Metern durch den Stadtkern.

Vorbei an der Totenkirche und der Skatehalle Schmalkalden ging es danach über die Straße Welgerstal in das gleichnamige Tal. Währenddessen hatte jeder Teilnehmer immer wieder die Möglichkeit mit Sven direkt ins Gespräch zu kommen. Und ich glaube, es blieb keine Frage unbeantwortet. Er erzähle sehr begeistert von seinen Erfahrungen und Erlebnissen als Spitzensportlern, sowie von seinen Zukunftsplänen als Jugendtrainer. Aber auch sehr familiäre Dinge konnte man über Sven in Erfahrung bringen. So auch von Erinnerungen aus seiner Kindheit genau an diesen Orten, an denen man zusammen mit Ihm vorbeikam.

Schnell ist man im Welgerstal aus der Stadt heraus und mit jedem Höhenmeter wurde es deutlich grüner und weniger bebaut. Wenig später hatte man dann einen ersten tollen Blick zurück auf den Stadtkern. Es ging weiter bergauf bis zur Anhöhe an der Hundehütte, einem Gelände eines städtischen Hundesportvereins. Es folgten breite Forst- und Landwirtschaftswegen bis hinüber zur Notstraße. Über diese Straße gelangt man aus der Stadt heraus zum AKZENT Aktiv & Vital Hotel Thüringen und der Gaststube Henneberger Haus. 

Nachdem die Gruppe wieder komplett war, wurde eine etwas längere Pause an der Posteiche angekündigt, welche nur noch wenige Gehminuten entfernt gelegen ist. Da von nun an keine nennenswerte Steigung mehr zu erwarten war, waren fast alle voller Begeisterung. Wer einigermaßen in Form ist und keine größeren gesundheitlichen Probleme hat, für den stellen die Touren keine sehr große Herausforderung dar. Es geht ja auch eher um das Erlebnis. Allerdings ein bisschen Anstrengung darf ja auch sein.

Vorbei an blühenden Rapsfeldern und mit Löwenzahn übersäte Wiesen konnte man die zunehmend schönere Aussicht auf Schmalkalden und das Umland, bis hinüber zum Großen Inselsberg ( 916,5 m ) und den Thüringer Wald, genießen. Angekommen an der Posteiche machten sich die Meisten über die kulinarischen Köstlichkeiten, die selbst mitgebrachten Häppchen und das ein oder andere Kaltgetränk her. Und auch hier war Sven mit so gut wie jedem im Gespräch. Dabei genossen alle das perfekte frühsommerliche Wetter, das besser war wie erwartet. 

Natürlich darf ein persönliches Foto mit dem ehemaligen Biathlon-Star nicht fehlen. Im Schatten der alten Eiche gab es dafür einen guten Platz, und so konnte sich jeder der wollte zusammen mit Sven an Ort und Stelle fotografieren lassen. Ein Gruppenfoto mit allen durfte natürlich auch nicht fehlen. Nach einer ausgiebigen Pause ging es danach gemächlich hinüber zum Grasberg ( 438 m ).

Auf befestigten Wegen ging es dann wieder grob zurück Richtung Schmalkaldens Zentrum. Ein weiteres Highlight lag aber noch auf dem Weg. Und zwar das Schloss Wilhelmsburg, welches vor der 425 Meter hohen Queste thront, und von weiter oben schon gut zu sehen war. Vorbei am Schlossteich gelangt man über zahlreiche Stufen im Schlosspark hinauf zum Schloss. Ein weiteres sehenswertes Gebäude, das man sich definitiv bei einem Besuch in der Stadt nicht entgehen lassen sollte.

Allmählich ging die Tour zu Ende und manch einer verabschiedete sich schon, um nochmal auf eigen Faust in die Stadt loszuziehen oder den Mittelalterlichen Mainachtsmarkt im Schlosshof zu besuchen. Der Großteil folgte Sven jedoch noch über den Schlossberg hinab ins Zentrum zum Lutherplatz und weiter zur Salzbrücke. Zurück zum Ausgangspunkt an der Mehrzweckhalle gelangten wir dann über die Schmalkalde hinweg und den Gartenweg.

Hier war dann nach etwas mehr als 9 Kilometer Schluss. Sven verabschiedete sich von den übriggebliebenen Wanderern, nachdem er noch das ein oder andere Autogramm gegeben hat. Ein tolles Erlebnis mit einem sympathischen und bodenständigen Menschen, dessen immenses Wissen in vielen Bereichen des Lebens mich sehr beeindruckt hat, geht zu Ende. Ich kann es nur jedem selbst empfehlen, mal an einer solchen Wanderung teilzunehmen. Für uns wird es sicher auch nicht das erste & letzte Mal gewesen sein.

Und selbst wenn es keine Wanderung mit Sven ist, so ist die Stadt zwischen Rhön und Thüringer Wald auf jeden Fall mehr als einen Besuch wert. Es gibt in der Stadt selbst so viel zu entdecken und auch das Umland hat sehr viel zu bieten. Dazu kommt ein ganz spezieller Schlag Menschen, die mir Thüringen durch ihre freundliche Art jedes Mal auf’s neue schmackhaft machen. Worauf also noch warten? Ab nach Schmalkalden! 

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