Die Teufelsmauer im Harz ist eine ca. 20 Kilometer lange Sandstein-Felsformation. Sie erstreckt sich vom nördlichen Harzvorland bei Blankenburg in südöstlicher Richtung bis Ballenstedt. Jedoch ist es keine durchgehende Mauer, sondern tritt an insgesamt drei Stellen auf sehr spektakuläre Art & Weise zu Tage. Auf Wanderwegen lässt sich die komplette Teufelsmauer bestens erkunden und man kommt den vielen Felsen dabei sehr nahe.

Besonders lohnenswert ist dabei der Teufelsmauer-Kammweg von Blankenburg aus bis zum Hamburger Wappen. Wer trittsicher und schwindelfrei ist, sollte sich diesen Weg definitiv nicht entgehen lassen. Es geht auf und ab, über Steinstufen, Wurzeln, durch ausgewaschene  Rinnen oder zwischen Bäumen hindurch immer entlang des Kamms. Gelegentlich ist der Weg dabei mit Geländern versichert und an manchen Stellen hat man die Möglichkeit die Aussicht auf die umgebende Landschaft zu genießen.

Ein guter Ausgangspunkt um auf eine Wanderung entlang der Teufelsmauer zu starten ist der kostenpflichtige Parkplatz am Schnappelberg direkt gegenüber dem Museum am kleinen Schloss in Blankenburg ( Harz ).  In nur wenigen Minuten erreicht man den Zustieg hinauf zur Teufelsmauer. Auf den ersten Metern bringen einen Steinstufen hinauf. Nur wenig später geht es über Wurzeln zum teil steil bergauf.

wurzeliger Aufstieg zur Teufelsmauer
Großmutterfelsen
Wegverlauf zwischen Felsen hindurch

Die ersten Felsen Namens Großmutter und Großvater lassen nicht lange auf sich warten und der gut ausgeschilderte Kammweg ist ebenfalls schnell ausfindig gemacht. Der Kammweg wird übrigens auch als Löbbecke -Steig bezeichnet und so versteht es sich von selbst, das auch eine Felsformation hier nach Carl Löbbecke benannt ist. Carl Löbbecke war einst Bürgermeister von Blankenburg und setzte sich für die touristische Erschließung der Teufelsmauer ein.

Unweit des Teufelssessel hat man eine schöne Aussicht auf den Blankenburger Ortsteil Cattenstedt. Es folgen einige sehr coole Weg-Abschnitte bevor der Weg dann langsam breiter wird und es hinab zur Schutzhütte am Sautrog sowie der hohen Felsformation Gewittergrotte geht. Zunächst gelangt man dann über breitere Forstwege weiter bevor der Weg wieder zu einem Pfad wird und sich hinauf zum Hamburger Wappen schlängelt.

Als Hamburger Wappen wird eine markante Felsformation nahe Timmenrode bezeichnet. Etwa 40 Meter hoch ist der imposante Sandsteinfels. Er markiert quasi das Ende des nördlichsten Teufelsmauer-Abschnitt zwischen Blankenburg und Timmenrode. Die drei einzelnen Felstürme  sollen dem Hamburger Wappen ähneln und erhielten so ihren Namen. Passender finde ich jedoch den ursprünglichen Namen „Drei Zinnen„. Von den vorgelagerten Felsen aus hat man einen grandiosen Blick ins Harzvorland.

Auf dem Kammweg Richtung südosten
teilweiser ist der Kammweg mit Geländern versichert
Am Abstieg zur Gewittergrotte

Wer gerne längere Touren läuft kann hier den Beschilderungen Richtung Weddersleben folgen. Beim Ortsteil der Stadt Thale liegt ein weiterer sichtbarer Teil der Teufelsmauer. Da wir aber unseren ersten Urlaub mit unserem 2,5 Monate alten Sohn unternommen haben, entschieden wir uns bei sommerlichen Temperaturen zurück nach Blankenburg zu laufen und von dort mit dem Auto nach Thale zu fahren, um sich die dortigen Felsen noch anzuschauen.

Dazu folgt man dem ebenfalls gut beschilderten Weg oberhalb der Landstraße L92. Wurzelwege, schmale Pfade mit auf und Abstiegen folgen auf der Südseite der Felsen. Dabei verläuft der Weg allerdings größtenteils in einem sehr schönen Kiefernwald und die ganze Szenerie hat etwas mediterranes. 

Nach knapp 9 Kilometern und etwa 2,5 Stunden erreicht man dann wieder den Ausgangspunkt in Blankenburg. Mit dem Auto erreicht man man Weddersleben nach ca. 15 bis 20 Minuten Fahrt. Ein Parkplatz unweit der Teufelsmauer liegt direkt zwischen Neinstedt und Weddersleben. Bis zu den Felsen sind es dann auch wieder nur wenige Gehminuten.

das Hamburger Wappen
Wurzelweg zurück nach Blankenburg
Teufelsmauer bei Thale

Vorbei an einem kleinen Wehr, an dem ein Mühlgraben in die Bode fließt, gelangt man hinauf zur Teufelsmauer. Aber bevor man die Felsen begutachtet sollte man einen kleinen Abstecher in den Teufelsmauergarten machen. Über befestigte Stufen gelangt man danach die wenigen Höhenmeter hinauf bis direkt an die Felsen. Ein wunderschön angelegter Wanderweg verläuft entlang der Felsen, die hier nicht ganz so hoch aufragen.

Lange Wand, Königstein, Adlerfelsen und Westturm sind die Namen der einzelnen Felstürme. Man könnte meinen die schief stehenden Felswände müssten jeden Moment umfallen, aber die bis zu 20 Meter hohen Felsen stehen schon sehr lange hier an Ort und Stelle. Dieser Teil der Teufelsmauer um Weddersleben steht übrigens seit 1935 unter Naturschutz und gehört somit zu den ältesten Naturschutzgebieten Deutschlands.

Die sommerlich blühenden Wiesenflächen und die urig gewachsenen Obstbäume am sandigen Wegesrand geben ein einzigartiges Gesamtbild ab. Es beschert einem viel Spaß auf den Wegen zu wandeln und die Sandsteinfelsen zu bestaunen. In gut 150 bis 200 Meter Entfernung sind in nordwestlicher Richtung die Mittelsteine auszumachen. Da wir allerdings an diesem Tag schon lang genug unterwegs waren, entschieden wir uns diesem Teil keinen Besuch mehr abzustatten und dafür den schmalen Wiesenpfad auf der Nordseite zurück zum Parkplatz zu nehmen.

schöner Wanderweg entlang der Teufelsmauer bei Weddersleben
bizarre Sandsteinfelsen
gesamte Teufelsmauer

Tourinfo

Schwierigkeit

mittel

Streckenlänge

8,8 km

Dauer

3,5 Std

Aufstieg

294 m

Abstieg

285 m

GPS Download

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Tourinfo

Schwierigkeit

leicht

Streckenlänge

2,5km

Dauer

1 Std

Aufstieg

59 m

Abstieg

63 m

GPS Download

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