Da mein alter Tourenrucksack nach etlichen Touren in die Jahre gekommen ist, musste früher oder später eine Alternative her. Da ich ja selber, durch meine Tätigkeiten als Freelancer bei der Firma doorout.com Kunden berate, wenn es darum geht den passenden Rucksack zu finden, musste ich mich dieses Mal selber auf die Suche nach einem passenden Rucksack machen.
Das Unternehmen Ortovox
Fündig wurde ich dabei nicht im eigenen Sortiment, sondern mit dem Peak 35 Tourenrucksack von Ortovox. Das deutsche Unternehmen mit Sitz in Taufkirchen, im Süden von München, wurde 1980 gegründet und hat sich auf die Fahne geschrieben „den Bergsport ein Stück sicherer zu machen und Menschenleben zu retten“.
Seit 1988 kamen bei Ortovox immer mehr Produkte auf den Markt, bei denen Wolle zum Einsatz kam. So auch beim Peak 35 Tourenrucksack im Swisswool-Rückensystem, welches aus gepresster Schweizer Wolle gefertigt wird.
Swisswool-Rückensystem
Die Vorteile dieses Rückensystems sind eine deutlich höhere Feuchtigkeitsaufnahme, hohe Atmungsaktivität und ein schnelles Trocknen nach Gebrauch. Und das, obwohl das System sehr dünn ist und direkt am Rücken anliegt. Nach jetzt gut einem Jahr im Einsatz, bin ich von diesem Konzept absolut überzeugt.
Robuster Tourenrucksack für Berg- und Hochtouren
Konzipiert wurde der sehr robuste und funktionale Rucksack eigentlich für den Einsatz bei Berg- und Hochtouren. Bei mir selber ist es eher ein Allrounder. Wobei ich auch noch weitere Rucksäcke fürs Klettern, Mountainbiken und Trekking habe. Aber speziell beim Wandern überzeugt mich der Rucksack ebenfalls, und das obwohl der Rucksack viele Features besitzt die hierfür gar nicht benötigt werden.
Gefertigt ist der Peak 35 aus Nylon 420D HD Ripstop sowie Nylon 420D Manstar. Dieses Material macht den Rucksack sehr robust und soll extrem reis- und abriebfest sein. Und das scheint wirklich so zu sein. Nach gut einem Jahr gibt es kaum Gebrauchs- oder Abnutzungsspuren am gesamten Rucksack.
Tragesystem und Staufächer
Für den angenehmen Tragekomfort des Rucksacks sorgen die breiten und gepolsterten Schultergurte in Kombination mit den Hüftträgern. So lässt sich der Rucksack ideal an den eigenen Rücken einstellen und die Last verteilt sich gleichermaßen auf Schultern und Hüften. Für meinen Geschmack dürften die Gurte der Hüftträger nur etwas kürzer sein.
Im großen Hauptfach, welches sich dank eines umlaufenden Riesverschluss komplett öffnet lässt, findet sich jede Menge Platz zum Verstauen von Ausrüstung und Kleidung. Ein Trinksystem lässt sich ebenfalls integrieren und weiter Gummibänder fixieren Gegenstände zuverlässig, damit diese nicht im Rucksack umher fliegen.
Ein weiteres kleines Fach für Kleinteile findet sich auf der Innenseite des Deckelfachs im unteren Bereich. Auf der Außenseite des Deckelfachs finden sich zwei weiter Taschen/Fächer in denen sich zusätzliches Material verstauen lässt. Im größeren Fach der beiden, finden sich spezielle Befestigungsmöglichkeiten für Lawinen-Ausrüstung, die aber auch anderweitig gut genutz werden kann.
Die kleinere Tasche ist ideal um z.B. Erste-Hilfe-Material unterzubringen, an das man im Notfall schnell herankommen möchte. Weitere Taschen im Deckelfach sowie in der rechten Hüftflosse runden den Stauraum ab und jeder kann sich, so gut er mag, für seine Tour organisieren.
Sehr durchdacht finde ich auch die Notfallkarte, welche auf der Innenseite des Deckelfachs angebracht ist, wo sich persönliche Angaben machen lassen sowie nützliche Infos zu Notfällen in Englisch und Deutsch aufgedruckt sind. Das große Hauptfach lässt sich mit Hilfe eines Kordelzugs schnell verschließen und dank einer Lasche auch genauso fix wieder öffnen.
Weitere Befestigungsmöglichkeiten
Über die seitlichen Gurte ( auf jeder Seite 2 ) lässt sich der Rucksack ideal anpassen, wenn mal mehr oder weniger Material dabei ist. Ebenfalls lassen sich hiermit Tourenskier oder ein Kletterseil befestigen.
Zur Ausstattung gehören auch weiter Befestigungsmöglichkeiten für Eispickel, Trekkingstöcke, Steigeisen und mit Hilfe eines Helmnetzes lässt sich auch der Kletterhelm ideal außen anbringen.
Fazit
Für mich ist es bislang der Rucksack der am besten zu mir und meinem Rücken passt. Auch wenn der Peak 35 eher für Berg- sowie Hochtouren entworfen wurde, so überzeugt er mich auch bei langen und ausgedehnten Berg- und Wandertouren. Die zahlreichen Taschen, Fächer und Befestigungsmöglichkeiten sind absolut durchdacht und lassen eigentlich keine Wünsche offen.
Alles in allem kommt der Peak 35 Tourenrucksack auf ein Gesamtgewicht von 1390 Gramm. Damit ist er nicht unbedingt ein Leichtgewicht, aber dafür ist er ja auch nicht konzipiert worden.
Einziges Manko für mich ist nur die Tatsache, dass regulär kein Raincover dabei ist. Dies gibt es aber optional dazu zu kaufen.
Guten Tag. Jetzt, 2024, würden Sie den neuen Peak 35 weiterhin für Bergtouren und Wandern bzw Bergwanderungen empfehlen? Was hat es sich mit der Traverse 30 auf sich? Vielen Dank für Ihre Berichterstattung.
Hallo Rogier,
ohne das neue Modell des Peak 35 genau zu kennen, würde ich den Rucksack für solche Touren auf jeden Fall empfehlen. Von den Bildern her scheint der Aufbau ähnlich zu sein und die Ausstattung hat sich vermutlich auch nicht sehr stark geändert. Somit sollte dieses Modell, insofern es zur eigenen Rückenlänge passt, gut geeignet sein. Der Traverse 30 wäre mir persönlich zu klein. Wenn es doch mal eine längere Tour in den Bergen ist, wo evtl. Kletterausrüstung mit muss, ist ein Plus von 5 Litern nicht zu unterschätzen. Noch dazu gefallen mit die geteilten Hüftflossen nicht. Wobei das sicher Geschmacksache ist. Für normale Bergtouren oder z.B. eine Hüttentour ist aber auch dieser Rucksack sicher gut geeignet.