Teufelshöhle
die größte Schauhöhle der Fränkischen Schweiz die mit weitläufigen Tropfsteinformationen sowie stimmungsvoll beleuchteten Grotten beeindruckt. Sie bietet Besuchern einen faszinierenden Einblick in die unterirdische Karstlandschaft der Region
Lage und geologische Besonderheiten
Die Teufelshöhle bei Pottenstein
Die Teufelshöhle liegt in der Region Fränkische Schweiz, unweit der kleinen Stadt Pottenstein im oberfränkischen Landkreis Bayreuth. Genauer gesagt befindet sich der Eingang der Höhle zwischen Pottenstein und der Schüttersmühle, am westlichen Hang des Weihersbachtals, auf etwa 400 m über NN. Geologisch ist die vermutlich schönsten Schauhöhlen in Deutschland eine Karst- bzw. Kalksteinhöhle im Dolomitgestein und kann ausschließlich im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Schon das Höhlenportal selbst ist sehr beeindruckend. Es misst etwa 14 Meter in der Höhe und 25 Meter in der Breite und ist somit eines der größten Höhlentore in Deutschland.
Innerhalb der Höhle finden sich üppige Tropfsteinformationen mit Stalaktiten, Stalagmiten, Sintervorhängen, Sinterröhrchen und seltene Exzentriken, die scheinbar wild in verschiedene Richtungen wachsen. Die markantesten Tropfsteine sind z. B. der im Zentrum stehende pagodenartige Tropfstein „Kaiser Barbarossa“ im so genannten Barbarossadom oder massive Gebilde wie der „Goliath“ im größten Raum der Höhle. Ein idealer Ort also für eine Familientour in die Unterwelt der Fränkischen Schweiz, wenn draußen das Wetter nicht ganz so toll ist oder es so heiß ist, dass man eher Zuflucht sucht. Wobei ich schon anmerken muss, dass ich lieber auf dem Berg bin als irgendwo unterirdisch.
Die Höhle ist nicht nur ein spektakuläres Naturdenkmal, sondern auch ein eindrucksvolles geologisches Zeugnis der Karst- und Tropfsteinbildung über viele hunderttausend Jahre. Die Eintrittspreise für Erwachsene (9,00 €), Kinder (5,00 €) oder gleich die ganze Familie mit bis zu drei Kindern (25,00 €) sind absolut fair. Für Gruppen ab 15 Personen gibt es auch ermäßigte Preise. Und, was ich persönlich sehr spannend finde, es dürfen auch Hunde (1,00 €) mit bei einer Führung durch die Höhle. Für Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma, chronischer Bronchitis oder Allergien gibt es auch spezielle Angebote der Heilstollentherapie. Die konstante Temperatur, die hohe Luftfeuchtigkeit und die besonders reine, pollen- und keimarme Höhlenluft wirken nämlich lindernd genau bei solchen Atemwegsproblemen.
Die Anfahrt zur Teufelshöhle erfolgt am besten mit dem Auto über die Bundesstraße B 470. Die Höhle liegt etwa 2 km südöstlich von Pottenstein. Direkt vor der Höhle gibt es einen großen, gebührenpflichtigen Parkplatz, der zahlreichen Autos und einigen Busen Platz bietet. Wer wegen dem Höhlenbesuch vielleicht etwas aufgeregt ist oder vor der ca. 45 minütigen Führung auf Nummer sicher gehen will, der findet am Parkplatz auch saubere Sanitäreinrichtungen.
geführter Höhlenrundgang
Hinein in die Welt der Höhlenbären, Stalaktiten & Stalagmiten
Mit Eintrittskarte und dem Höhlenführer am Eingang beginnt die Reise in die Unterwelt. Die Temperatur in der Höhle liegt ganzjährig konstant bei etwa 9 °C, also unbedingt warme Kleidung mitnehmen. Die Führung dauert, wie oben schon mal erwähnt, rund 45 Minuten und führt über gut ausgebaute Pfade und viele Treppen. Insgesamt gilt es auf knapp 1,5 Kilometern etwas mehr als 400 Stufen zu überwinden. Dabei geht es hoch und runter in der Höhle. Die erste Station ist der große, beeindruckende Höhleneingang, das sogenannte Teufelsloch. Dahinter öffnet sich die Höhle, zunächst durch eine Engstelle, die früher komplett verschlossen war. Erst 1922 durchbrach der Geologe und Bergbauingenieur Hans Brand die Felsbarriere eines Versturzes und machte die tiefer liegenden Höhlenabschnitte zugänglich.
Die eigentliche Führung beginnt im Kuppelsaal. Hier wird etwas Musik mit Lichteffekten eingespielt und es gibt ein paar Interessante Informationen vorweg. Während man tiefer in die Teufelshöhle gelangt sieht man die erste Tropfsteinformationen, oft mit poetischen Namen wie Papstkrone, Orgel oder Vorhang. Diese Gebilde sind etwa 10.000–15.000 Jahre alt. Der Weg führt weiter in die so genannte Bärenhöhle. Hier sind die Überreste von fossilen Tieren zu sehen, deren Knochen man in der Höhle entdeckt hat. Ein nachgebautes Skelett eines Höhlenbären steht unmittelbar neben dem Weg. Nach Schätzungen war das Tier wohl ca. 3 m groß und etwa 400–500 kg schwer. Den Bären diente die Höhle vermutlich vor rund 30.000 Jahren als Winterquartier.
Anschließend gelangt man in den Barbarossadom, den zentralen und zugleich beeindruckendsten Raum der Höhle. Der sanft ansteigende Hügel im Zentrum des Raumes wird als Zaubergarten bezeichnet. Er ist geprägt von zahlreichen kerzenartigen Stalagmiten am Boden sowie filigranen Stalaktiten und Sinterröhrchen an der Decke. Inmitten der Stalagmiten erhebt sich Kaiser Barbarossa, ein fein strukturierter, pagodenähnlicher Tropfstein. Dieses beeindruckende Gebilde misst rund 1,20 Meter Höhe und ist etwa 200.000 Jahre alt. Bevor man den Kalvarienberg mit seinen 115 Stufenerklimmt, gibt es hier natürlich auch noch etwas Musik im Zusammenspiel mit Licht.
Vorbei an der Kreuzigungsgruppe, einem Gebilde aus drei großen Tropfsteinen, gelangt man in einen knapp 75 m langen Verbindungsgang und erreicht dann die Drei‑Kaiser‑Grotte. Dort fallen drei markante Tropfsteinskulpturen ins Auge die bis zu 250.000 Jahre alt sind. Es geht weiter hinab durch die Hexenschlucht, ein schmaler, von Wasser geformter, natürlicher Felsengang. Danach erreicht man den größten Raum der Höhle, den Riesensaal. Hier steht der so genannte Baum, ein etwa 3,5 m hoher Tropfstein, dessen Decke mit Röhren, Kolken und Überhängen durchzogen ist. Dieses Gebilde soll ca. 340.000 Jahre alt sein. Genauso alt ist eine weitere imposante Tropfsteinfigur, der Riesen Goliath. Dieser erhebt sich inmitten des 13 Meter hohen Saals.
Höhlenbären, Tropfsteine und mehr
Bilder aus der Teufelshöhle Pottenstein
rauf und wieder runter
Höhlenausgang und Rückweg zum Parkplatz
Nachdem man den Riesensaal durch einen schmalen Durchgang hinter dem Baum verlässt, passiert man zunächst die funkelnde Kristallgrotte. In diesem Abschnitt befinden sich die meisten Excentriques, jene ungewöhnlich verdrehten Tropfsteinformen, die der Höhle eine besonders geheimnisvolle Atmosphäre verleihen. Folgt man dem engen Gang weiter, gelangt man in den Kerzensaal, der ähnlich wie der Zaubergarten von zahlreichen kerzenartigen Stalagmiten gestaltet wird. Hinter diesem beeindruckenden Raum führt der Weg über mehrere Stufen nach oben, vorbei am natürlichen Wasserfall, der markanten Schildkröte und weiter hinauf zu den sogenannten Tabakblättern.
Schließlich erreicht der Besucher den Höhlenausgang, der in einer klammartigen Schlucht liegt und rund 25 Meter über dem Eingangniveau endet. Dort türmen sich gewaltige Felsblöcke übereinander und markieren den Beginn des Abstiegs. Der Rückweg führt durch ein kleines, verwinkeltes Felsenlabyrinth, vorbei an einer Aussichtsplattform und der Kleinen Teufelshöhle, wieder hinunter zum Ausgangspunkt. Dabei lässt man den Blick ins Weihersbachtal schweifen und erblickt die Forellenteiche direkt neben der Straße in Richtung Schüttersmühle.
direkt im Wanderparadies
Wanderwege rund um die Teufelsmühle
Rund um Pottenstein gibt es ein gut ausgebautes und weit verzweigtes Wanderwegenetz und mehrere dieser Routen führen direkt an der Teufelshöhle vorbei oder lassen sich mit einem Höhlenbesuch verbinden. Ein schöner Einstiegspunkt ist der Wanderparkplatz Weihersbachtal an der B 470. Von dort aus führt der markierte Weg mit dem Zeichen „Blauer Querbalken“ zum Schöngrundsee und weiter zur Teufelshöhle. Diese leichte Strecke eignet sich ideal für einen entspannten Ausflug und lässt sich wunderbar mit einer Besichtigung der Höhle verbinden. Darüber hinaus gibt es eine Rundtour unter dem Namen Dolomitfelsen – Teufelshöhle Loop, die bei Pottenstein startet, die Höhle einschließt und mit Felsformationen und Naturerlebnis kombiniert.
Highlights, Einkehrmöglichkeiten und Interessantes in der Nähe
Teufelshöhle
die größte Tropfsteinhöhle der Fränkischen Schweiz mit beeindruckenden Felsformationen und kann im Rahmen regelmäßig angebotener Führungen besichtigt werden
Klumpertal
ein kleines, ruhiges Seitental bei Pottenstein in der Fränkischen Schweiz, geprägt von moosbedeckten Felsen und schmalen Pfaden
Jägersteig
ein schmaler, aussichtsreicher Hangpfad, der oberhalb der Klumperquelle durch ruhige den Wald entlang markanter Felswände zurück zur Mittelmühle führt
Pottenstein
ein malerischer Ort in der Fränkischen Schweiz, bekannt für seine mittelalterliche Burg, bizarren Felsformationen und vielfältigen Freizeit- und Naturerlebnisse
Frankenweg
ein 520 Kilometer langer Fernwanderweg durch Franken, der abwechslungsreiche Natur, Kultur und Landschaften miteinander verbindet
Terassencafe an der Teufelshöhle
lädt mit seinem schönen Ausblick und einer gemütlichen Atmosphäre zu einer entspannten Pause vor oder nach der Höhlenbesichtigung ein
Schöngrundsee
ein kleiner, idyllischer See im Weihersbachtal in der Fränkischen Schweiz, der von Wald umgeben ist und zum Entspannen und Spazieren einlädt
Felsenbad Pottenstein
ein idyllisches Naturschwimmbad im Jugendstil, eingebettet vor einer beeindruckenden Felswand, mit chemiefreier Wasserreinigung und gemütlichem Biergarten
Erlebnisfelsen Pottenstein
ein naturnaher Freizeitberg bei Pottenstein der mit Sommerrodelbahnen, Skywalk, Baumwipfelpfad, Hexenbesen und vielen weiteren Attraktionen viel zu bieten hat
Pütlachtal
ein idyllisches, naturnahes Tal in der Fränkischen Schweiz, geprägt von Wäldern, Wiesen, kleinen Flussläufen und zahlreichen markante Felstürmen und Felswänden
Tourinfo
Schwierigkeit
leicht
Streckenlänge
1,5 km
Dauer
45 Min













